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SS Hell Camp

SS Hell Camp

OT: La Bestia in calore
NAZIPLOITATION: ITALIEN, 1977
Regie: Luigi Batzella
Darsteller: Macha Magall, Gino Turini, Edilio Kim, Xiro Papas, Salvatore Baccaro

STORY:

Während des zweiten Weltkriegs kämpft eine Partisanentruppe - die aussieht wie 'ne Horde Städter beim Entenjagd-Ausflug am Wochenende - gegen die Wehrmacht. Gleichzeitig führt Dr. Kratsch - ihres Zeichens sadistischer SS-Obermoff - Versuche mit einem äußerst behaarten Mongoloiden auf Drogen und - mehr oder weniger - freiwilligen Damen - allesamt Deliquenten - durch.

Na, das kann ja heiter werden.

KRITIK:

Nun ich hab eine These aufgestellt. Lassen wir einfach einmal außen vor, ob man Karma oder ähnlich spirituellem Mumpitz Glauben schenken mag oder nicht. Ich tu’s nicht, aber wie gesagt, lassen wir’s mal außen vor und starten von einem neutralen Standpunkt aus - einem der genau in der Mitte liegt, von wo aus die Möglichkeit der Existenz solch scharlatanischen Schwachfugs also weder völlig ausgeschlossen noch das A und O sind. Zieht man nun jenes Konzept zumindest ansatzweise in Betracht, dürfte man mit Sicherheit davon ausgehen können, dass man es sich mit seiner jahrelangen Karriere als Trashologe und Doktor der Frauenlagerologie - sprich übermäßiger Konsum moralisch mehr als fragwürdiger und ethnisch nicht im geringsten vertretbarer Filmkost - beim Universum - und dem ganzen Rest - gewaltig verspielt hat. Soll heißen, die Karma-Punkte dürften mit größter Sicherheit rückwärts gezählt werden.

Aber wie heißt’s so schön: "Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich…", und so weiter und so fort. Will meinen, hat man sich‘s erst mal tierisch vergeigt, kann man auch getrost weitermachen und die schönen Seiten des Lebens genießen, indem man frohen Mutes einfach weitermacht. Soweit jedenfalls meine Philosophie und genau der bin ich denn auch treu geblieben. Nach dem also erst kürzlich gesehen, kritisiert und für überaus dufte befundenen SS EXPERIMENT LOVE CAMPs - yes, it’s shameless plug, aber ich steh dazu… also wer’s nicht gelesen hat, gleich nachholen… also hiernach, erst mal schön zu Ende lesen, newa - habe ich nun also ordentlich weiter gepunktet und bin italiensicher Schundware zweifelhaften Rufes flugs treu geblieben - es stand mit SS HELL CAMP also mal wieder - hoffentlich deftiges Nazi-Goreng auf der Speisekarte. Nicht allerdings, ohne mir vorher den bereits in der letzten Kritik angekündigten MARTIAL LAW angetan zu haben - ja, ihr habt richtig gelesen, angetan -, aber bevor ich mir dafür ‘nen Verriss aus den Rippen leiere, muss sich mein armes Hirn erst mal wieder erholen - wobei, ob Nazi-Schund aus italienischem Hause dafür das Richtige… ach, klar, verspricht zumindest in der Regel ‘ne Mordsgaudi zu werden. Also, wolle mer se reinlasse? Jap, wollen wir.

Lassen wir sie also rein und heißen sie willkommen, unsere Schergen des dritten Reichs - oder Reiks wie sie es nennen - im Lager der Hölle unserer herrenrassigen Schutzstaffel. Wenn’s denn ein Lager wäre. Ist es aber nicht, gibt’s denn auch im ganzen Film. Kein Lager. Punkt aus. Schade das, aber wohl kaum die Schuld unserer mediterranen Schmuddel-Barden, denn die hatten nie vor, ein Höllenlager mitspielen zu lassen - so heißt SS HELL CAMP denn im Original auch LA BESTIA IN CALORE, THE BEAST IN HEAT, also, wie einige Verleiher denn ursprünglich auch titelten.

Da sich Doppelkonsonanten aber - wer hätt’s gedacht - einfacher und damit gewinnbringender ans geifernde Schmuddelfilmvolk bringen lassen, machte man denn mal ganz schnell aus dem Herrensitz unserer Aushilfs-Ilsa ein Konzentrationslager - was soll’s Hauptsache man bekommt ‘ne ordentliche Portion Sleaze geboten, newa. Und die bekommt man denn auch gleich zu Beginn. Will heißen, nach dem wirklich kongenialen Vorspann, denn während man sich von dramatisch aufs Klavier gehauener Musik in die richtige Stimmung für eine ausgelassene Schmuddelorgie bringen lässt, darf man sich der visuellen Kostbarkeit eines pinken Hakenkreuzes auf blauem Hintergrund erfreuen.

Kann man jetzt deuten wie man möchte, immerhin könnte man ja davon ausgehen, dass es sich dabei bereits um ein systemkritisches Element, vielleicht eine Allegorie auf… ach, was erzähl ich da. Die hatten entweder keine Ahnung oder schlechtes Filmmaterial oder beides. Auf jeden Fall aber, setzt das schon mal den Ton für das Folgende - wer hätt’s gedacht.

Nun ja, gibt ja bekanntlich schlimmeres - als da wären sämtliche Intros zu, von Joseph Lai produzierten, STRG+C/STRG+V-Werken - und gleich danach geht’s auch schon ordentlich los und unsere Laienschauspieltruppe, in wenig authentischer Faschingsbekleidung - Verzeihung, das meint natürlich unsere finsteren SS-Schergen, Oberfieslinge der Hölle entsprungen, Vorzeigebilder der Herrenrasse -, zerren auf Wunsch Dr. Ellen Kratsch’s - unserer diesfilmigen oberfiesen Oberfieslingstriene - ein, ein wenig verängstigt, gar verstört wirkendes Mädchen herbei - mir schwant, die macht’s nicht lange.

Macht sie auch nicht, denn nach gut und gerne sechs - 6 als Zahl - Minuten, inklusive Vorspann - sprich rosanem Hakenkeuz, wird die gute Dame - nach Aussage Kratsch’s - ordentlich beglückt. Ob die jetzt darüber so glücklich ist, lässt sich bezweifeln, denn von einem gut und gerne 100 Kilo schweren, muskelbepackten Mongo - könnte das Jason sein, noch vor seiner Karriere als Campleiter am Crystal Lake, man kann nur spekulieren - auf ’ner Überdosis Aphrodisiaka, vergewaltigt zu werden ist nicht gerade die Erfüllung eines Lebenstraums für besagte Dame - gut, so wie die nach 3 Minuten denn aussieht, ist es nicht unsere Damsel in distress.

SS HELL CAMP legt also mit quietschen Reifen einen Start von 0 auf 200 in knapp 6 Minuten auf’s Parkett und präsentiert bereits die erste Vergewaltigung und dabei, trauriger Weise, auch den ersten - ich muss es leider sagen, nicht den letzten - Penis. In voller Pracht und Haarigkeit - mir hätte der ja schon gereicht, aber so leicht lässt einen Batzella denn nicht davonkommen, verdammter Vorreiter der Gleichberechtigung. Wo wir schon dabei sind, haarig wird’s sowieso - ihr seid gewarnt.

Wer jetzt allerdings Sleaze galore erwartet, ja, der wird zunächst einmal enttäuscht sein, denn nach diesem schmutzigen und äußerst unterhaltsamen - ja, also ganz ehrlich, offensichtlicher kann man einen Text nicht von einer Tafel ablesen und überhaupt, Gretchen und Affenmongos auf Aphrodisiakum, wer würde da nicht schwach werden - Einstieg, entpuppt sich unser Höllenlager - das ja bekanntlich keins ist - denn plötzlich als Partisanendrama vor sleaziger Kulisse.

Au weija, ich hätte ja mit vielem gerechnet, damit allerdings nicht - kann einen ganz schön treffen, wenn man sich man sich auf einen gemütlichen Filmabend mit schön schundigen Schund einstellt (die Freundin vorsichtshalber schon mal den Game Boy auspackt) und plötzlich so etwas wie einen richtigen Film vorgesetzt bekommt.

"Einen richtigen Film?" wird sich jetzt so mancher fragen, hat der denn jetzt komplett den Verstand verloren - haben ihm die letzten Jahre moralverachtender Zelluloidexzesse endgültig die letzten Tassen aus dem Schrank geschüttelt?

Ich kann euch beruhigen werte Freunde des schlechten Geschmacks, das haben sie - entgegen landläufiger Meinung, newa - nicht. Enttäuschen muss ich euch allerdings auch ein wenig, denn ja, ich rede hier tatsächlich vom Erkennungsmuster eines richtigen Films - oder sowas in der Art. Denn SS HELL CAMP ist der einzige mir bisher untergekommene Vertreter dieser Gattung, der nicht bloß durch sleazige Eskapaden oder trashigen Nonsens glänzt, sondern in der Tat durchaus eine Dramaturgie aufweist. Will heißen, auch wenn die Handlung um heillos untercharakterisierte Partisanen den Großteil der Laufzeit für sich beansprucht, bleibt man irgendwie bei der Stange. Dass Regisseur Batzella dabei übelsten Geschichtsrevisionismus betreibt und den italienischen Faschismus kurzerhand unter den Teppich kehrt, man möge es ihm verzeihen - so kann’s nun mal laufen ohne permanenten Schuldkomplex.

Eins ist klar, die Charaktere bleiben so eindimensional wie irgend möglich, niemand ja wirklich niemand in diesem Film hat so etwas wie eine Hintergrundgeschichte oder weitreichende Charakterzüge - von Frau Dr. Kratsch mal abgesehen, aber ich glaube kaum, dass sadistische SS-Schergin mit Hang zur Homosexualität als besonders tiefgreifende Charakterisierung durchgeht. Wer jetzt jedoch glaubt, dass ein Film der einer Dramaturgie folgt, aber nichts als unterbelichtete Abziehbilder im Figurensortiment hat, auch gleichzeitig langweilig ist, der hat nur bedingt recht.

Sicher, es passiert nicht wirklich das, was man nun erwartet hat - schon gar nach dem bombastischen Anfang mit gracious und, leider auch weniger da männlicher, ungracious nudity -, aber Fakt ist schlichtweg man langweilt sich nicht. Sei es, dass man sich tatsächlich an der seichten Geschichte mit seinen platten Charakteren erfreut oder sich genüsslich an jedweden - und ich sag’s euch - reichlich vorhandenen trashophilen Schwachsinns-Momenten ergötzt die der Film zwar nicht im Ausmaße von SS EXPERIMENT LOVE CAMP aufweisen kann, welche aber dennoch vorhanden sind - ich sage "Baby", den Rest müsst ihr selbst rausfinden, woha, ich bin fies, ich weiß.

Eins steht allerdings fest, wer durchhält wird nach gut einer Stunde wieder mit ordentlich Sleaze belohnt, nicht jedoch ohne vorher erst mal wieder übers Ohr gehauen zu werden. Denn gerade wenn man denkt, es geht los und sich - schwitzige Hände reibend - auf jede Menge Frauenfolter und gracious nudity freut, bekommt - das schockt, wirklich und ich bin ja einiges gewohnt - doch wieder nur nackte Männer und deren - nuja, nicht gerade mächtigen - Hosenschlangen zu sehen - ohne Hosen, that is… leider. Also ganz ehrlich, ich habe ja nichts gegen ein wenig Gleichberechtigung. Klar, warum sollten immer nur die Frauen nackt gemartert werden, aber ganz ehrlich, ich habe eindeutig noch niemals so viele Penisse außerhalb eines Pornos gesehen - und in Pornos gibt’s die glücklicherweise in der Regel in Verbindung mit Vaginas… jedenfalls in denen die ich mir, natürlich nicht, anschaue. Und ich muss es sagen es sind zu viele - und das hagelt Punktabzug, aber sowas von.

Immerhin macht sich in selbiger Szene auch Oberschnalle Macha Magall - derer karrieretechnischer Erfolg sich doch arg in Grenzen hielt, also, wenn man einen Titel wie SS HELL CAMP als größten Erfolg der Karriere bezeichnen muss, dann ist da eindeutig was schief gelaufen - alias Dr. Ellen Kratsch - wir erinnern uns, die Dame haben wir schon mal kennen gelernt -, endlich nackig und das sieht mal überaus gut aus - auf Grund ihres eindeutig besseren Aussehens, ernenne ich Magall hiermit denn auch zur besseren Dyanne Thorne. Droht mir Prügel an, scharrt einen Lynchmob zusammen, das ist mir egal, aber Magall hat die fiese SS-Schlampe - yeah, drei Konsonanten, auch nicht schlecht - mindestens ebenso gut drauf wie Thorne, mal abgesehen davon dass sie denn auch hübscher ist und in SS-Uniform - oder was man dafür hält - eindeutig die bessere Figur macht - ohne sowieso.

Und quasi als Entschuldigung für die "ungracious male nudity" die man da eben ertragen musste, schließt THE BEAST IN HEAT denn auch endlich wieder an den Anfang an und bietet endlich das, auf das man die ganze Zeit über schon gewartet - oder auch nicht, doch dazu gleich mehr - hat: Sleaze galore.

Sobald man also die - wohl unumgängliche - Portion haariger Hoden - ich hoffe der werte (Nichts-)Darsteller hat für die Szene ‘ne Lire extra bekommen, immerhin trifft die Peitsche sein bestes Stück, aua - und noch viel haariger Hintern, kommen endlich die Frauen an die Reihe. Und die sind nackt und in distress, wie man so schön sagt. Da werden denn Fingernägel ausgerissen - wobei ausreißen wohl das falsche Wort ist, die Dinger gingen einfacher raus als künstliche Fingernägel aus’m Nagelstudio - und Mongi McMongo darf sich einer weiteren Dame annehmen - und deren frisch ausgerissene Schamhaare genüsslich, in wenig genüsslicher Nahaufnahme, verspeisen - ja, das ist Sleaze, auch wenn’s sone Schweinereien jetzt nicht unbedingt braucht, rein aus ästhetischen Gründen, newa.

Und als Sahnehäubchen obendrauf, gibt’s denn noch die allseits beliebte "von Ratten lebendig aufgefressen werden"-Folter, allerdings nicht mit Ratten, dafür aber mit den bösartigsten und gefährlichsten Kreaturen, die die Evolution in ihrer vieljährigen Geschichte geschaffen hat: Meerschweinchen - ha, ich wette das hat gesessen.

Na gut, lass ich das mal so stehen. Ich denke, es sollte nun klar sein, in welch filmisch-künstlerisch, wie auch ästhetischen - vor allem ästhetischen, meine Güte so viele Penisse - Abgründe man sich mit SS HELL CAMP wagt - und verliere noch ein, zwei Worte über die Versammelte Truppe von unfähigen Nasenbären die sich vor der Kamera austoben durften. Unfähige Nasenbären. Das waren zwei und damit sollte an und für sich auch alles gesagt sein. Aber Ihr kennt mich, so schnell kommt ihr mir nicht davon. Fangen wir also an mit Macha Magall, die ist, wie ich bereits schrieb, eindeutig die bessere Dyanne Thorne - ich steh dazu, ganz ehrlich -, aber etwas besser als schlecht zu sein, macht noch längst keinen guten Schauspieler aus. Eins ist aber sicher, Magall sieht in SS-Uniform heiß aus und die latent homosexuelle, bösartige SS-Oberschlampe hat sie auch drauf.

Der Rest des Ensembles muss einzeln nicht erwähnt werden, denn auch wenn man merkt, dass sich fast jeder von ihnen anstrengt, der eine oder andere sogar versucht zu schauspielern, zählt beim Schauspielern nicht wirklich der Wille. Will heißen, ich habe schon ungemein Schlechteres gesehen, eben aber auch Besseres und daher gilt der gleiche Grundsatz wie bei Macha Magall.

Viel könnte ich jetzt noch schreiben über falschrum aufgehängte Hakenkreuzfahnen zum Beispiel oder Partisanen die entweder aussehen wie Pavel Pipovic und Bronko Kulicka, Campingplatzbesitzer oder wochenendliche Entenjäger. Viel könnte ich noch schreiben von erlegten Bibern oder falsch herum angezogenen Hakenkreuzarmbinden, aber wer - ich frage euch, wer - will denn schon immer alles nur mies machen, und daher schenke ich Regisseur Luigi Batzella zum Abschluss noch ein wenig Lob. Er ist zwar kein wirklich guter Regisseur, ein gewisses Talent lässt sich jedoch nicht leugnen. Würde allerdings wieder den gleichen Grundsatz wie bereits zweimal zuvor erwähnt auf die Tagesordnung holen und noch kein Lob bedeuten. Doch, siehe da, es wird doch noch eins. Denn Batzella ist eindeutig der bessere Godfrey Ho. Batzella bediente sich nämlich für das Doppelkonsonanten-Lager der Hölle einer Technik derer sich Ho ein paar Jähren später alles andere als abgeneigt zeigte: STRG+C/STRG+V.

Einiges des Filmmaterials stammt nämlich - mehr als offensichtlich - aus anderer Quelle, wie mir Internetrecherchen denn zeigten, wohl aus eigener. Denn die dazu geschnittenen - vorwiegend - Kampfszenen scheinen wohl aus Batzellas 70er Kriegsreißer CAMPANA zu stammen, sind aber - das dürfte wohl der Vertrautheit mit dem Material geschuldet sein - relativ nahtlos eingefügt worden. Da können sich Godfrey Ho und Philipp Ko also noch eine ordentliche Scheibe von abschneiden - ob das jetzt allerdings wirklich ein Lob für Batzella war… naja, belassen wir’s einfach mal dabei.

In diesem Sinne: "You’re hurting me!"

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FAZIT:

Er macht’s mir wirklich nicht leicht, Regisseur Luigi Batzella, mit der Bewertung seines Lagers der Hölle ohne Lager dafür aber mit zugedröhntem Mongo und einer schnittigen Oberfieslingstriene in SSresquer Kluft.
SS HELL CAMP möchte zum einen geschichtsrevisionistisches Partisanendrama sein, zum anderen sleaziger Frauenlagerreißer. Dabei ist er jedoch nichts von beidem so wirklich - außer geschichtsrevisionistisch, das ist er. Das verträgt sich aber leider nicht wirklich. Klar, er funktioniert recht gut, das lässt sich nicht abstreiten, denn an sich kann der Film sogar mit so etwas wie Dramaturgie aufwarten, was die, nun mal vorhandenen, handlungsrelevanten Szenen immerhin nicht langweilig werden lässt, und entschädigt gegen Ende der Laufzeit hin wieder mit einigem Sleaze der feinsten Sorte - und mit Trash sowieso.

Dann wiederum gibt es allerdings zwischen all der knalligen Action - inklusive absolut überengagiert durchgeführter Todespirouetten -, sleazigen Härte und dem trashigen Spaß viel zu viel Leerlauf, der zwar - aus besagten Gründen kein wirklicher Leerlauf ist, aber irgendwie in einem sleazigen Naziploiter auch nicht wirklich was zu suchen hat - ganz zu schweigen von der ungeheuren Anzahl an Penissen (wobei ich mir des Weiteren sicher bin, dass ich auch noch nie so oft das Wort Penis in einer Kritik verwenden musste… naja, bisher musste ich mir auch noch nicht so viele anschauen).
SS HELL CAMP macht demnach durchaus Spaß und gehört ob seiner trashophilen Qualitäten durchaus in die Oberklasse national-sozialer Frauenlagerware, schafft es aber nicht den bisherigen Spitzenreiter - rein subjektiv und von mir gesehen, newa - SS EXPERIMENT LOVE CAMP aus dem Führer - oder Fuhrer wie sie ihn nennen - Palast zu vertreiben.

WERTUNG: 7 von 10 Penissen (herrdarwin, so viele davon).
OK? MEHR DAVON:
Lieber reich ins Heim als Heim ins Reich. Mehr Nazi-Unfug auf FILMTIPPS.at
Surf Nazis must die
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TRASH: USA, 1987
5/10
Private House of the SS-Girls
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THRILLER/EROTIK: I, 1977
4/10
Nazi Love Camp 27
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NAZIPLOITATION: I, 1977
3/10
SS Experiment Love Camp
SS Experiment Love Camp
NAZIPLOITATION: I, 1976
8/10
Ein Haufen verwegener Hunde
Ein Haufen verwegener Hunde
ACTION/KRIEG: I, 1977
7/10
Ilsa - She Wolf of the SS
Ilsa - She Wolf of the SS
TRASH: USA/D, 1974
6/10
Dein Kommentar >>
Harald | 25.05.2010 00:07
Lieber Kollege, du hast dich filmgeschmackstechnisch und sprachlich mal wieder selbst übertroffen. Großes Lesevergnügen ;-)
Harald | 25.05.2010 00:08
Aber den Film werd ich mir trotzdem eher ersparen ...
Johannes | 25.05.2010 06:10
Danke dir. :) Aber den Bodensatz filmischen Schwachfugs habe ich damit noch lange nicht erreicht... ;)
Chris | 26.05.2010 18:08
Ich find auch klasse, dass Johannes´ schöpferische Pause endlich vorbei ist. Viel zu lange mussten wir auf seine schönen Reviews zu (wie immer) exquisit auserwählten Filmen verzichten. : )
Chris | 26.05.2010 18:25
Btw.: Platzt diesem Schönling auf dem zwoten Bild gerade ein Alien aus der Nase?
Johannes | 27.05.2010 21:37
Ich fühl mich ja richtig geschmeichelt. :) Und es tut richtig gut wieder zu schreiben... vor allem wenns um - wie du so schön geschrieben hast - exquisit ausgewählte Filme geht. *g*

Was den Schönling auf dem zweiten Bild angeht... das ist sein Sex Gesicht und was aussieht wie ein Alien... ja, das sind seine Lippen. :)
Chris | 28.05.2010 14:58
This guy is givin´ me the creeps! : ))
Johannes | 28.05.2010 21:08
Und es wird bestimmt nicht besser, wenn ich dir erzähle, dass der gute Mann ohne Make up gespielt hat...
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