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GOOD MOVIES FOR BAD PEOPLE
All In: The Poker Movie

All In: The Poker Movie

DOKUMENTARFILM: USA, 2009
Regie: Douglas Tirola
Darsteller: Karen Abbott, Peter Alson, Nick Brancato

STORY:

All In: The Poker Movie ist eine im Jahr 2012 veröffentlichte Dokumentation von Douglas Tirola, die sich dem rasanten Aufkommen des Poker-Hypes in diesen Jahren widmet. Beginnend im Jahr 2009 hat Regisseur Tirola über gut zwei Jahre bekannte Profispieler befragt und begleitet. Darunter befinden sich bekannte Namen aus der Szene wie Phil Hellmuth, Mike Sexton, Chris Moneymaker, Daniel Negreanu, Barry Greenstein, Joe Hachem, Phil Laak, Scotty Nguyen, Erik Seidel, Chris Ferguson, Annie Duke sowie Howard Lederer. Der amerikanische Schauspieler Matt Damon, der unter anderem im Kinofilm "Rounders" einen Pokerspieler darstellte, wurde ebenfalls interviewt.

KRITIK:

 

Es begann mit Chris Moneymakers Sensationssieg bei der World Series of Poker

Das World Series of Poker (WSOP) Main Event im 2003 war eines der auslösenden Momente für den darauf einsetzenden Hype um das Pokerspiel. Plötzlich wollte jeder Poker spielen. Die Anmeldezahlen in den damals noch recht jungen Online-Pokernetzwerken waren auf einmal gigantisch.

Auch hierzulande war Poker auf einmal in aller Munde und es wurden selbst in irgendwelchen Hinterzimmern Pokerturniere organisiert. Berichte zu seriösen Pokerplattformen finden sich zum Beispiel bei www.echtgeldcasino.co.

Der Grund: Mit Chris Moneymaker, einem sympathischen Boy aus Nashville, hatte ein Amateur die World Series of Poker in Las Vegas gewonnen.
Dieser hatte sich zuvor über das Online-Pokernetzwerk PokerStars qualifiziert. Dort hatte Moneymaker, das ist übrigens kein Künstlername, lediglich 39 US-Dollar für den Buy In im ersten Qualifikationsturnier gezahlt.
In der denkwürdigen Finalrunde der WSOP spielte er vor allem gegen Sam Farha. Mit nur einem König gelang der Bluff seines Lebens.
Er ging All In und verschaffte sich so den entscheidenden Vorteil, der letztlich zum Sieg reichte. Der Sieg brachte ihm einen Gewinn von 2.500.000 US-Dollar ein, das seinerzeit höchste Preisgeld, das jemals bei einem Pokerturnier ausgezahlt wurde.

Poker gehört zu Amerika wie Baseball und Apple Pie

In der Dokumentation wird Poker als uramerikanisches Kulturgut glorifiziert. Außerdem wird hervorgehoben, dass Pokerspieler den Charakter von Outlaws haben, wie schon in den Zeiten des großen Goldrausches im Wilden Westen. Es wird auf Cheater eingegangen und klargestellt, dass echte Pokerspieler niemals betrügen würden.

Hollywood-Stars Matt Damon schwärmen im Film ebenfalls von dem Kartenspiel. Die Filmindustrie hatte sich schon vor dem großen Boom zwischen 2003 und 2011 dem Pokerspiel angenommen und mit Streifen wie Rounders und Black Friday erfolgreiche Kinofilme produziert.

Erzählt wird auch die Geschichte von schummrigen Hinterzimmern in New York, so wie auch im berühmten Mayfair Club, in der schon immer illegale Pokerspiele ausgetragen wurden. Hier wurden echte Poker Stars geboren und so manch einer verlor auch Haus und Hof.

Schwarze Wolken zogen über der Pokerszene auf

Mitten in die Zeit der Produktion von All In: The Poker Movie fielen allerdings auch die Bemühungen der Politik das Glücksspiel in den USA zu beschränken. In der Folge wurden Online-Pokerplattformen wie PokerStars oder Full Tilt Poker sowie Online-Casinos insgesamt verboten, was für die Branche, aber auch für viele Hobbyspieler ein harter Schlag war. Das Verbot für Online-Poker gilt bis heute.

Begründet wurde das Verbot unter anderem mit Geldwäsche-Transaktionen, die möglicherweise über Poker-Plattformen abgewickelt wurden. Den Banken in den USA wurde verboten, Geld an Online-Glücksspielanbieter zu transferieren oder von diesen entgegenzunehmen. In diesem Zusammenhang kam es auch zu zahlreichen Anklagen gegen verschiedene Online-Händler, die für Pokerspieler bei Banken Konten eingerichtet hatten, über die Zahlungen von Glücksspielern abgewickelt wurden.

Einige kleinere Banken waren ebenfalls in illegale Transaktionen verwickelt. Der europäische Anbieter bwin Party Poker profitierte seinerzeit prächtig vom Verbot von Online-Poker in den USA, weil vor allem die Konkurrenz betroffen war, die zuvor erheblich in den US-Markt investiert hatte. Der Aktienkurs von bwin stieg seinerzeit innerhalb von wenigen Tagen um 30%.

Online Poker in Europa

In Europa und vor allem auch in Österreich ist der Poker-Boom auch bei den großen Online-Pokernetzwerken ungebrochen. Die Player sind fasziniert von den Stars und wollen es ihnen nacheifern. Einer der besten Österreichischen Profispieler ist Thomas Mühlöcker aus Wien. Dieser holte sich in 2017 das Preisgeld von 1.000.000 Euro bei einem Turnier der World Series of Poker Europe. In diesem Jahr gewann er den Bellagio Cup und erhielt ein Preisgeld von 350.000 US Dollar. Insgesamt hat Mühlhocker bereits Preisgelder in Höhe von mehr als 6,5 Millionen US-Dollar.

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All In: The Poker Movie Bild 4
FAZIT:

Spannende Dokumentation über die Pokerszene in den USA und den kurzeitigen Boom des Online Poker, ausgelöst durch einen Amateur namens Chris Moneymaker, der tatsächlich so heißt.

WERTUNG: 7/10
Gastreview von Marie Peters
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