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Caught Stealing

Caught Stealing

THRILLERCOMEDY: USA, 2025
Regie: Darren Aronofsky
Darsteller: Austin Butler, Zoë Kravitz, Vincent D'Onofrio, Liev Schreiber, Matt Smith

STORY:

Als der Ex-Baseballspieler Hank, der in einer New Yorker Kneipe arbeitet, von seinem britischen Nachbarn Russ gebeten wird, ein paar Tage auf seine Katze aufzupassen, ahnt er noch nicht, dass er bald eine Niere einbüßen wird. Weil nämlich die halbe New Yorker Unterwelt plötzlich hinter Hank her ist. Seinen Baseballschläger wird er also dringend brauchen - aber eben nicht zum Spielen ...

KRITIK:

Mit dem großen Udo Jürgens hab ich, von den Kärntner Wurzeln abgesehen, eigentlich nur den traurigen Fakt gemeinsam, dass ich noch niemals in New York war. Ich kann also nicht wirklich beurteilen, wie authentisch das ausgesprochen räudige Ninetees-NYC-Flair des Films tatsächlich ist.

Wir lernen den feschen Barkeeper Hank (gespielt von Austin "Elvis" Butler) kennen, der tragischerweise ein veritables Alkoholproblem sein Eigen nennt, das in einem traumatischen Ereignis in seiner Vergangenheit begründet liegt. Hank arbeitet in einer angemessen abgefuckten Lower Eastside-Kneipe, wo zwar schon damals nicht geraucht und auch nicht getanzt werden durfte, weil ein gewisser Rudy Giuliani, der im Film kurz erwähnt wird, in den Neunzigern dafür sorgte, dass in dieser schönen Stadt das Laster keine Chance hat - heute hab ich es aber mit den Schlagertexten :-)

Sein Herz hat Hank an die Notfallmedizinerin Yvonne (die supere Zoë Kravitz - bekannt aus BLINK TWICE) verloren, und man denkt sich: Was für ein tolles und super-sympathisches Paar, dem man gerne viel länger zugesehen hätte. Doch Drehbuchautoren sind manchmal schlimme Sadisten - kleiner Spoiler voraus - und setzen dem aufkeimenden Liebesglück ein abruptes und brutales Ende.

Brutal ist ein Stichwort. Regisseur Darren Aronofsky (REQUIEM FOR A DREAM, BLACK SWAN, THE WRESTLER) ist ja nicht unbedingt für gefällige RomComs bekannt. Auch wenn sich CAUGHT STEALING von der Aufmachung und Vermarktung her als lockere Crime-Comedy tarnt: Es wird durchaus graphisch geschossen, getreten, gestochen und gestorben in diesem Film; der Streifen ist deutlich rauer und auch spannender als ich es erwartet hätte.

Härte und Humor halten sich in etwa die Waage, und allein die beiden "scary monsters" - Vincent d'Onofrio und Liev Schreiber als jüdisch-orthodoxes (!) Killer-Brüder-Paar ist die Kinokarte wert. Ja, ein atmosphärisch sehr stimmiger, ziemlich rasanter, ausgesprochen unterhaltsamer NYC-Streifen. Darren Aronofsky kann auch Komödie. Oder was er halt darunter versteht.

Caught Stealing Bild 1
Caught Stealing Bild 2
Caught Stealing Bild 3
Caught Stealing Bild 4
FAZIT:

Der neue Film von Darren Aronofsky tarnt sich als locker-flockige Thriller-Komödie, geht aber gewalttechnisch ziemlich an die Nieren (im Wortsinne). Super besetzt und gespielt, rasant inszeniert, ist CAUGHT STEALING auch eine Liebeserklärung an das räudige, pulsierende NYC der Neunziger. Soundtrack von der britischen Band Idles. Ein Kinobesuch ist definitiv anzuraten.

WERTUNG: 8 von 10 Zigarettenanzündern
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