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Chain of Command

Chain of Command

OT: Echo Effect
ACTION: USA, 2015
Regie: Kevin Carraway
Darsteller: Michael Jai White, Max Ryan, Steve Austin, Allen Yates, Ashleigh Barnett

STORY:

Nachdem Elitesoldat James Webster (Michael Jai White) und sein Team eine Verschwörung ranghoher Militärs aufgedeckt haben, wird ein Killerkommando auf sie angesetzt. Webster muss mit ansehen, wie seine Männer einer nach dem anderen geötet werden und bald steht er allein gegen die Feinde. Er kann niemandem mehr trauen und hat nichts mehr zu verlieren. Ihm bleibt nur noch die Flucht nach vorne: Es wird Zeit den Spieß umzudrehen und Rache zu nehmen für seine gefallenen Kameraden. (Koch Media)

Außerdem geht's da noch um verschwundene Kohle, die kurz unterhalb der Grasnarbe vergraben wurde (SPOILER, duh!) und irgendwas mit korrupten Agenten oder so. Jede Menge Käse halt.

KRITIK:

Michael Jay White hält sich nun schon seit etlichen Jahren, mehr oder minder erfolgreich, mit billigen DTV-Actionfilmchen und TV-Serien über Wasser. Seine letzte große Rolle dürfte die des Al Simmons in SPAWN gewesen sein und das liegt ja auch schon fast 20 Jahre zurück. 2001 hatte White eine Rolle in einem von Seagals letzten großen Kinofilmen - EXIT WOUNDS. Ansonsten findet sich nicht so viel in seiner jüngeren Filmographie, das besonderer Erwähnung bedarf.

Nun ist mit CHAIN OF COMMAND Ende 2015 ein Film mit ihm in der Hauptrolle rausgekommen. Unterstützt von Stone Cold Steve Austin, der seit Ende seiner WWF-Karriere auch gerne in diversen DTV-Actionfilmen rumlungert. Interessanterweise hat auch Austin bereits mit Steven Seagal zusammengearbeitet und zwar im Actioner MAXIMUM CONVICTION.

In CHAIN OF COMMAND indes hat er allerdings nicht viel zu tun, dient lediglich als "großer" Name auf dem Cover. Actionszenen mit ihm gibt es, bis auf einen kleinen Schusswechsel kurz vor Schluss, keine. Stattdessen läuft er im Mantel umher und murmelt hier und da irgendwas vor sich hin, das so etwas wie Exposition bieten soll, aber eigentlich nichts erklärt. Dass Austin kein Schauspieler ist, sondern eher ein Schrank zum Knochen brechen, der in diesem Film keine Knochen bricht, ist auch nicht besonders hilfreich. Aber immerhin reicht‘s für trashige Unterhaltung.

Sowohl Austin als auch Michael Jay White sind ja ganz schöne Tiere, so dass sich ein ausgewogener Mann gegen Mann-Kampf durchaus angeboten hätte. Aber leider wartet man darauf vergeblich. Sehr enttäuschend. Was damit aber zum Rest des eher traurigen Films passt. Ich denke auf CHAIN OF COMMAND lässt sich die Rechnung Van Dammes in JCVD sehr gut anwenden. Die Produzenten bekommen ordentlich Kohle vom Budget und der Star bekommt ordentlich Kohle vom Budget - in diesem Fall sogar drei – White, Austin und Max Ryan... Die Frage bleibt, wovon wollen die dann den Film drehen.

Und genauso sieht CHAIN OF COMMAND auch aus - selbst für einen DTV-Actioner ziemlich schäbig. Die Sets erinnern entweder an die örtliche Theater AG oder es wurde auf Privatgrundstücken gedreht. Zum Beispiel vermute ich, dass die Familie der das Haus gehört, dass im Film James Webster als Behausung dient, darauf bestanden hat, dass nichts verrückt oder dreckig gemacht wird. So gibt es im Wohnzimmer einen ziemlich unspektakulären Kampf, der aussieht, als hätten alle Beteiligten darauf geachtet, bloß nicht zu viel Staub aufzuwirbeln.

Dazu kommt, dass der Kameramann entweder besoffen oder blind war und zusammen mit dem eher weniger begabten Editor dafür gesorgt hat, dass Objekte oder Personen nicht im Bild sind, wenn sie im Bild sein sollten. Das hat noch keine DJANGO NUDO UND DIE LÜSTERNEN MÄDCHEN VON PORNO HILL-Ausmaße, aber es erinnert leicht an alte VHS, die im berüchtigten Pan & Scan-Verfahren bearbeitet wurden.

In diesem Sinne: Bla bla blub… was Zitierwürdiges hab ich nicht finden können.

Chain of Command Bild 1
Chain of Command Bild 2
Chain of Command Bild 3
Chain of Command Bild 4
Chain of Command Bild 5
FAZIT:

CHAIN OF COMMAND hätte das Zeug zu einem lässigen DTV-Actioner gehabt, ist aber letztlich nicht mehr als ein "Rechnungen wollen bezahlt werden"-Produkt vom Fließband, für das White und Austin mit Sicherheit viel zu viel Kohle bekommen haben. Die schäbige DV-Optik tut ihr Übriges dazu. Ich hatte jetzt nicht das Gefühl meine Zeit verschwendet zu haben. Ich hätte aber auch deutlich sinnvolleres damit anfangen können. Mit Durchfall aufm Klo hocken, zum Beispiel.

WERTUNG: 2 von 10 billigen CGI-Blutspritzern.
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