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My Name is Bruce

My Name is Bruce

HORRORKOMöDIE: USA, 2006
Regie: Bruce Campbell
Darsteller: Bruce Campbell, Grace Thorsen, Taylor Sharpe, Ted Raimi

STORY:

Als auf dem Friedhof eines amerikanischen Hinterwäldlerkaffs ein uralter chinesischer Dämon erwacht und anfängt, die Einwohner zu dezimieren, rufen diese nicht die Polizei, nicht die Kavallerie, nicht Bat-Man, sondern niemand anderen als Bruce Campbell. Nur ist der einstige Horrorfilmstar schon lange nicht mehr der Held von einst. Die Zeiten seines EVIL DEAD-Ruhms sind längst vorbei. Mittlerweile ist der deutlich gealterte Schauspieler geschieden, haust in einem Wohnwagen und trinkt zuviel, wenn er nicht gerade beschissene Billighorrorfilme in Bulgarien dreht. Durch ein Missverständnis wähnt sich Campbell im verfluchten Hinterwäldlerdorf auf einem Filmset und nimmt die Dinge nicht so ernst wie er eigentlich sollte. Doch schon bald muss er feststellen, dass chinesische Dämonen auch vor abgehalfterten B-Moviestars nicht Halt machen…-

KRITIK:

Viele Helden meiner Jugend tragen oder trugen den Namen Bruce. Die ersten, die mich "bruce"ssessed haben, waren die Bruces aus den Comics; Banner und Wayne. Dann kam Bruce Dickinson von Iron Maiden. Später dann Bruce Darnell - Ha! Verarscht! Wer jedoch kam - und zwar last but not least - war einer der schillerndsten aller Bruce getauften Recken: Bruce "The Bruce!" Campbell.

Mein erster Film mit ihm war selbstredend der erste TANZ DER TEUFEL. Erblickt noch vor dem ersten Kuss mit ca. zwölf. Damals allerdings noch etwas mehr von den kichernden Besessenen, von den in Fußknöchel gestoßenen Bleistiften und den frauenschändenden Bäumen beeindruckt als von Campbell selbst, der trotz Hauptrolle in seinem ersten Kinofilm eher als Kanonenfutter wahrgenommen wurde. Dann die glorreiche Rückkehr. 1987. EVIL DEAD 2 - Dead by Dawn! Seines Zeichens in Personalunion Sequel, Parodie und Remake des ersten TANZ DER TEUFEL. Campbell verlor seine Hand, ersetzte sie durch eine Kettensäge. Geboren ward ein Held! Danach sah man ihn in Filmen wie MANIAC COP oder WAXWORK 2, wo er jedoch unauffällig blieb. Dann 1993 die Vollendung der EVIL DEAD-Trilogie. (Bruce Campbell versus the) ARMY OF DARKNESS. Ich erlebte die Schlacht damals im Kino. Zweimal. Cool = Bruce. Und umgekehrt.

Die nächsten Jahre wurde es wieder ruhiger um ihn. Doch sein Ruhm blieb unsterblich. Ich kaufte sogar das von der Fachpresse verhöhnte PS 2-Spiel EVIL DEAD: FISTFUL OF BROOMSTICK. Trotz schwammiger Steuerung und unausgereiften Gameplay. Nur wegen Ihm; "Bruce"sus!

2002 kehrt er mächtiger als je zuvor auf die Leinwand der Kultfilme zurück: In Don Coscarellis BUBBA-HO-TEP. Er gibt uns den Elvis Aaron Presley in einem Altersheim des Schreckens. So unmöglich es klingen mag: Campbell ist fast noch lässiger als der echte King.

2006 - ganze vierundzwanzig Jahre nach dem ersten EVIL DEAD-Teil- führt Campbell - mittlerweile 47 Jahre alt, sichtbar älter und übergewichtiger geworden, aber immer noch cool wie Oskar - Regie bei seiner eigenen Hommage. In den Kulissen eines trashigen B-Horrorflicks spielt er sich einfach selbst. Sein Widersacher: ein chinesischer Kriegsgott, der die Seelen einiger bei einem Grubenunglück verschütt gegangener Chinesen bewacht und rächt. Ob man das Äußere des klingenschwingenden Unholds aus dem Reich der Mitte nun komisch oder zum Kotzen findet, liegt allerdings im Auge und vor allem an der Trash-Schmerzfreiheit des Betrachters.

Ist aber auch zweitrangig, weil der Film so oder so Spaß macht. Es rollen Köpfe. Es hagelt lässige, fiese und vor allem lustige Sprüche. Und es gibt richtig tolle und wundervolle Cameos mit alten Weggefährten von Bruce Campbell. Sam Raimis Bruder Theodore ist ebenso dabei wie Dan Hicks aus EVIL DEAD II und Tim Quill, der Schmied aus ARMY OF DARKNESS. Außerdem gibt es ein nettes Wiedersehen mit Ellen Sandweiss. Sie war es, die im ersten EVIL DEAD vom oben erwähnten Baum… und na ja, man erkennt sie sofort an der Nase.

Gerade für Fans und Nerds, die die Karriere des Kultschauspielers schon lange verfolgen, ist MY NAME IS BRUCE ein Riesenspaß mit vielen garantierten Lachern und Insiderjokes. Die Mischung aus Selbstverarschung und Selbstbeweihräucherung passt perfekt, was abzusehen war. Wer könnte schon eine bessere Hommage an Bruce Campbell abliefern als Bruce Campbell selbst? - Richtig. Keiner!
In diesem Sinne: Swallow this!

My Name is Bruce Bild 1
My Name is Bruce Bild 2
My Name is Bruce Bild 3
My Name is Bruce Bild 4
My Name is Bruce Bild 5
My Name is Bruce Bild 6
FAZIT:

Kultmime Bruce Campbell spielt, beweihräuchert und parodiert sich selbst in einem äußerst vergnüglichen B-Horrortrash. Und das ist -was Wunder- cool wie Bruce eben!

WERTUNG: 8 von 10 Hawaiihemden
TEXT © Christian Ade
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Dein Kommentar >>
Ruuthi | 12.06.2010 06:56
I love him! Was soll ich sagen:
Groovy!!
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