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Primal Rage

Primal Rage

CREATUREHORROR: USA, 2018
Regie: Patrick Magee
Darsteller: Casey Gagliardi, Andrew Joseph Montgomery, Marshal Hilton, Jim Roof, Brandon Gibson, Blake Johnson, Jameson Pazak

STORY:

Das zerstrittene Paar Ashley und Max, der gerade aus dem Gefängnis kommt, begegnet auf der Durchreise ein paar Hillbillies, die einen Jagdausflug planen. Sie provzieren den ehemaligen Sträfling. Bei der Weiterreise werden Ashley und Max überfallen und landen in einem Fluß. Verletzt und geschwächt durchqueren sie den Wald und stoßen bald auf genannte Jagdgesellschaft, für die vor allem Max eine willkommende Abwechslung darstellt, das Pärchen ist ihnen hier draußen schutzlos ausgeliefert. Aber die wirkliche Gefahr lauert zwischen den Bäumen.

KRITIK:

Für Patrick Magee ist es der erste Sitz im Regiestuhl, ihm haben wir auch die Creature Effects zu verdanken, war er schon bei JURASSIC PARK 3 und SPIDER-MAN von 2002 im Special Effects Team, der Mann weiß wovon er spricht bzw. was er macht. Ebenfalls ist er Make-Up Spezialist. Das alles hat er in den Film einfließen lassen und zwar richtig gut. Eine willkommene Abwechslung zum CGI-Wahnsinn, wobei natürlich auch PRIMAL RAGE nicht ganz ohne CGI auskommt. Der Film hat ganz deutliche Anleihen bei PREDATOR, vor allem bei den Masken aber auch das Dschungel/Wald-Setting, bei dem der Jäger immer wieder lautlos und ungesehen zuschlägt. Zum Glück ändert der Film diese Vorgehensweise und man bekommt die Kreatur in voller Pracht zu sehen.

Beim Ende hat man sich dann eher bei Predator 2 bedient. Warum auch nicht, gut geklaut ist halb gewonnen und bei Primal Rage passt es einfach, es ist eine Hommage ans große Vorbild, wobei es hier nicht um Aliens geht, sondern um Bigfoot. Und nicht nur die Kostüme können sich sehen lassen, der Film splattert in Hälfte zwei auch was das Zeug hält, Blut sowie Todesszenen gibts in Hülle und Fülle, der Film bewegt sich sogar am Rande einer Indizierung. Umso mehr ein Glück für uns, dass er hierzulande komplett ungeschnitten erscheint.

Dabei sorgt der Filmname für einige Verwirrung, rechnet man doch mit einer Videospielverfilmung des gleichnamigen Beat 'em up von 1994 , in dem sich riesige Tiere nach Art von Mortal Kombat oder Street Fighter gegenseitig auf die Rübe klopfen. Damit hat der Film ebensowenig gemeinsam wie mit dem italienischen Creature-Trashfilm gleichen Namens von 1988, der in den USA als ANIMAL RAGE vermarktet wurde (trotzdem ebenso ein sehenswerter Film). Dazu hat PRIMAL RAGE bei der Vermarktung in einigen Ländern Untertitel erhalten, The Legend of Oh-Mah kann ich noch verstehen, bei The Legend of Kong(a) bin ich raus, klingt nach einem King Kong Film, was auch total irreführend ist. Dass es sich im Film um Bigfoot oder Sasquatch, indianisch Oh-Mah handelt, wird schon früh erwähnt, allerdings nur als Legende, die keiner glauben will.

PRIMAL RAGE ist nichts für die breite Masse, besonders die erste Hälfte verspricht 08/15 Kost und kann durchaus ermüden, einige werden zum Smartphone greifen. Davon muss ich abraten, es lohnt sich auf jeden Fall weiterzuschauen, auch weil die Kreatur immer wieder kurz im Hintergrund auftaucht. Im Gegensatz zur deutschen Creature-Komödie STUNG ist der Film in einem ernsten Stil, was ihm durchaus zu Gute kommt. Und mit Trash-Filmen a la SHARKNADO hat der Film erst recht nichts gemein.

Primal Rage Bild 1
Primal Rage Bild 2
Primal Rage Bild 3
Primal Rage Bild 4
Primal Rage Bild 5
FAZIT:

Wer auf handgemachte Effekte und Kostüme steht ist hier goldrichtig. Creature-Horror meets Backwood-Slasher. In diesem Film merkt man besonders in der zweiten Hälfte, dass die Macher viel Liebe reingesteckt haben. Gibt kaum Besseres auf diesem Sektor und in dieser Kombination. Geheimtipp!

WERTUNG: 7 von 10 indianischen Legenden
Gastreview von Dominik Schreiter
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