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Zabriskie Point

Zabriskie Point

DRAMA: USA, 1970
Regie: Michelangelo Antonioni
Darsteller: Mark Frechette, Daria Halprin, Paul Fix, G.D. Spradlin

STORY:

Ein junger Student erschießt auf einer Demonstration einen Polizisten, kapert ein Kleinflugzeug und flieht in die Wüste. Dort erlebt er eine leidenschaftliche Begegnung mit einer jungen Frau. Am titelgebenden Zabriskie-Point, einem Aussichtspunkt im Death Valley Nationalpark, finden sie zueinander ... um bald darauf wieder getrennt zu werden - auf tragische Weise, so viel darf verraten werden.

KRITIK:

Es sind zwei Bilder, die Filmgeschichte geschrieben haben: die nackten Körper der Liebespaare, die sich im Staub der Wüste vereinigen; und die finale Haus-Explosion in Slow-Motion.

Der Italiener Michelangelo Antonioni war an vorderster Front dabei, als eine junge zornige Garde an Filmemachern begann, die Stimmungslage der USA Anfang der Siebziger ins Kino zu tragen. Schlagworte dazu: Vietnamkrieg, Polizeigewalt, Konsumterror, Rassenunruhen, Studentenrevolte.

Antonioni verstand es wie kein Zweiter, Traumwelten in einem realistischen Setting unterzubringen - mit bis heute beispielloser visueller Kraft: Die Umgebung, die Landschaft ist da genau so wichtig wie die Akteure, die stets ein wenig ferngesteuert durch eine Twilight Zone zwischen Traum und Realität zu taumeln scheinen.

Zabriskie Point ist ein visueller Rausch im Cinemascope-Format, ein Werk, das ein für alle mal klar macht, was Kino eigentlich ist: Die Kunst der bewegten Bilder (deren Opulenz auf DVD nur erahnt werden kann).

Alles ist hier Cinematographie pur: Beginnend mit der an Hitchcock erinnernden Szene, in der das Flugzeug in der Wüste auf das Auto trifft, über die Bilder der Stadt, die lediglich aus Boulevards aus Werbeschildern zu bestehen scheint, bis zu den legendären Szenen im Wüstensand, wo sich die erotische Spannung, die den Film durchzieht, in einer virtuos geschnittenen (Gruppen-)Sexszene entlädt.

Im berühmten Finale erleben wir die cineastische Zerstörung des amerikanischen Traums, wo eine in die Wüste hingeklotzte Neureichen-Villa zur Musik von Pink Floyd in immer wieder neuen Zeitlupen-Einstellungen in die Luft gejagt wird.

Zugegeben, der weitgehende Verzicht auf erzählerische Elemente (ich schreibe bewusst nicht Handlung oder gar Logik) mag Unvorbereitete hart treffen. Und vereinzelt haben sich auch Längen eingeschlichen - was aber niemand vom Genuss dieses klassischen Kinokunstwerks abhalten sollte.

Zabriskie Point Bild 1
Zabriskie Point Bild 2
Zabriskie Point Bild 3
Zabriskie Point Bild 4
FAZIT:

Ein visueller Rausch im Cinemascope: Das beschreibt Zabriskie Point, Michelangelo Antonionis legendäre Abrechnung mit dem amerikanischen Albtraum, wohl am besten. Muss man gesehen haben...

WERTUNG: 8 von 10 bemalte Flugzeuge
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