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City of God

City of God

DRAMA: BRAZIL, 2002
Regie: Fernando Meirelles
Darsteller: Alexandre Rodrigues, Leandro Firmino

STORY:

Aufstieg und Fall eines Drogenbosses und seiner Armee von Kindersoldaten in einem Elendsviertel von Rio de Janeiro, das den zynischen Namen "Stadt Gottes" trägt.

KRITIK:

City of God Wenn ein Filmplakat mit einem halben Dutzend lobhudelnder Spitzen-Kritiken protzt, kann man ja schnell skeptisch werden: Wäre der Film tatsächlich so "schockierend", "genial" und "ein grandioses Meisterwerk", hätte er diese aufdringliche Werbung wohl nicht nötig.

Im Fall dieses brasilianischen Slum-Dramas sind die Superlative dennoch gerechtfertigt: Der Film gehört schlichtweg zum Intensivsten, was ich seit Jahren im Kino gesehen habe. Nach einem verhaltenen Start und einem funky Drogenparty-lastigen Mittelteil steigert sich der Film in eine drastische Gewaltorgie, die man so schnell nicht vergisst.

City of God Mit Bildern von enormer Suggestivkraft, überzeugenden Laiendarstellern und einer verschachtelten Erzählweise a la Pulp Fiction wurde hier tatsächlich ein Meisterwerk geschaffen. Ganz abgesehen davon, dass die Geschichte wahr ist. Wäre Ted Blow Demme noch am Leben, hätte Quentin Tarantino einen Funken Ernsthaftigkeit ernsthaft und wäre Martin Scorsese noch jung und wild, gemeinsam hätten sie exakt diesen Film gedreht.

Ein Wehrmutstropfen beibt dennoch: An die deutsche Synchronisation Marke "Ey Mann, rück mal die Knarre rüber", verbrochen von u.a. von einem gewissen Herrn Xavier Naidoo, sollte man nicht einmal anstreifen.

Interessant ist auch die Rezeption dieses Films: Schwebte die schreibende Zunft anfangs noch auf einer Welle der Euphorie, dauerte es nicht lange, bis es in bestimmten Kreisen schick wurde, über CITY OF GOD zu lästern. Plötzlich wurde Fernando Meirelles seine Werbefilmer-Vergangenheit zum Verhängnis: Der Regisseur, so der Vorwurf führender Film-Puristen, beute das Favela-Elend für ein paar durchgestylte Bilder mit der Glaubwürdigkeit einer Jeanswerbung aus. Jedem seine Meinung...

FAZIT:

Eine enorm intensive, in expressive Bilder getauchte Gewalt-Chronik aus Brasilien, die Gegenstand heftiger (auch filmästhetischer) Kontroversen wurde.

WERTUNG: 9 von 10 Faustfeuerwaffen in Kinderhand
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