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GOOD MOVIES FOR BAD PEOPLE
Gwendoline

Gwendoline

EROTIK/KOMÖDIE/ACTION: F, 1984
Regie: Just Jaeckin
Darsteller: Tawny Kitaen, Zabou, Brent Huff, Bernadette Lafont

STORY:

Klosterschülerin Gwendoline macht sich mit ihrer Freundin Beth auf um ihren verschollen Vater zu finden, der auf der Suche nach einem unbekannten Schmetterling war.Unterwegs heuern die beiden den Abenteurer Willard an, der sie auf dem Weg nach Yik Yak unterstützen soll. Dort angekommen, treffen sie auf ein von der Außenwelt abgeschiedenes Amazonenvolk, das mit Hilfe von Willard eine Superkriegerin zeugen will; das hört sich erst mal spitze an, hat aber einen Haken.

KRITIK:

Im Herbst 1949 erschien zum ersten Mal der französische Bondage-Comic-Strip "Sweet Gwendoline" - hierbei handelt es sich ebenso um die Vorlage zum gleichnamigen die Ärzte-Klassiker - von Szenekünstler John Willie.

Über zwanzig Jahre später inspirierten die Geschichten der von Pech und Peitsche verfolgten Gwendoline Just Jaeckin - seines Zeichens Modefotograf und Schöpfer von Erotikfilmchen wie Emanuelle und Die Geschichte der O - zu einer filmischen Umsetzung des Stoffes, seiner bisher letzten Arbeit als Filmemacher.

"Barbarella meets Indiana Jones" prangt es auf dem DVD-Cover und verspricht eine wahrhaft großartige Abenteuertrash-Granate. Und so viel sei an dieser Stelle verraten, der Zuschauer soll nicht enttäuscht werden.

Was Gwendoline jedoch von herkömmlichen Trash unterscheidet, ist nicht nur seine geradezu pompöse Ausstattung, sondern besonders die nahezu exzellente Bildgestaltung von André Domage und Just Jaeckin, die von dessen Vergangenheit als Modefotograf maßgeblich beeinflusst wurde.Jede Einstellung ist ein kleines Werk für sich, erscheint gar als Panel - hier haben wir es wohl mit der, neben Frank Millers' Sin City, besten Comicverfilmung der Kinogeschichte zu tun. Einstellung für Einstellung liest der Zuschauer so förmlich einen zelluloidgewordenen Comicstrip.

Doch allem inszenatorischen Anspruch zum Trotz, hat das Cover-Zitat - wie bereits erwähnt - nicht zu viel versprochen.So gibt sich der erste Part zwar noch als fast bodenständiger Abenteuerfilm in der Tradition von Quatermain - reichlich gespickt mit übertriebener Gewalt und mehr oder minder sinnvollen Nacktszenen.Der zweite Teil der Geschichte hingegen entpuppt ich als futuristischer Sandalenfilm und trägt viel zu dem (s)exploitativen Charakter des Films bei.

Und was hier geboten wird, lässt das Herz eines jeden B-Film-Fans höher schlagen: Amazonenkämpfe bis zum Tod um zu entscheiden, wer sich fortpflanzen darf - sozialkritisch wird hier Darwins Evolutionstheorie konsequent zu Ende gedacht - und Wagenrennen mit vorgespannten barbusigen Frauen - überhaupt scheint Damenoberbekleidung in Yik Yak eher unterbewertet zu sein - sind nur zwei der filmischen Absonderlichkeiten, die man in dieser wahren Trashperle bestaunen darf. Untermalt ist das ganze dann noch mit 80er Synthie-Klängen.

Nach jahrelanger Zensur hat das britische Label Nucleus Films Gwendoline ungeschnitten in französischer und englischer Sprache veröffentlicht.

In diesem Sinne: Give me all your women and you will be overpopulated!

Gwendoline Bild 1
Gwendoline Bild 2
Gwendoline Bild 3
Gwendoline Bild 4
Gwendoline Bild 5
FAZIT:

Gwendoline ist extrem unterhaltsamer Abenteuertrash mit filmischen Anspruch. Ansehen lohnt sich!

Erhältlich: Alphaville

WERTUNG: 8 von 10 sexhungrigen Amazonenkriegerinnen
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Dein Kommentar >>
nebenbei | 20.12.2011 12:47
der embedded trailer ist von youtube entfernt worden...
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Chris | 17.01.2009 02:17
Ein in allen Facetten des Wortes fantastischer Genremix. Er ist sehr amüsant, bisweilen richtig witzig und protzt zum Ende hin mit zwar weichgespülten, aber sehr ästhetischen Art-Bondage und Fetischeinlagen. Und der Score ist klasse.
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Nic | 25.08.2008 18:21
der hat mir immer schon gefallen, obwohl aus den falschen gründen ;-)

die director's cut fassung ist nicht der rede wert...
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