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Steven Seagal: End of a Gun - Wo Gerechtigkeit herrscht

Steven Seagal: End of a Gun - Wo Gerechtigkeit herrscht

OT: End of a Gun
ACTION: USA, 2016
Regie: Keoni Waxman
Darsteller: Steven Seagal, Florin Piersic Jr., Jade Ewen, Jacob Grodnik

STORY:

Steven Seagal ist ein Drogencop, der privat in Paris unterwegs ist und eine Frau vor ihrem gewaltätigen Freund rettet, indem er ihn verstümmelt und tötet. Die Frau schmeißt sich Seagal dafür an den Hals und überzeugt ihn 2 Millionen Dollar aus dem Kofferaum ihres Freundes zu stehlen. Seagal willigt ein. Da das Geld jedoch einem Drogenbaron gehört, der es zurück haben will, gibt es bald einige Handgelenke zu brechen - wenn auch nicht so viele wie erhofft.

KRITIK:

Mit END OF A GUN legt Meister Seagal, zusammen mit Regisseur Keoni Waxman, endlich mal wieder einen Seagal-Film vor. Sprich, einen Film in dem Seagal mehr spielt als irgendeine uninteressante Nebenfigur, sondern die Hauptrolle - zusammen mit seinem Licht- und Fotodouble selbstredend. Aus der Zusammenarbeit von Waxman und Seagal sind in den letzten Jahren ohnehin die besten Filme aus Seagals sehr später DTV-Phase entstanden - wenn man von dem Ausreisser KILLING SALAZAR, der sich leider als Seagal-Mogelpackung entpuppt hat, einmal absieht.

In END OF A GUN jedenfalls, bieten die beiden endlich wieder eine relativ schnörkelose Seagal-Handlung, in der der Meister seine Aikido-Kentnisse aus der Mottenkiste holen und ein bisschen mit den Händen rumfuchteln darf. Dass die meiste Arbeit Seagals Double gemacht hat, dürfte inzwischen eh klar sein, ich erwähne es trotzdem. Knüppelharte Action wie in DEADLY REVENGE - DAS BROOKLYN-MASSAKER ist vom Meister einfach nicht mehr zu erwarten. Trotzdem macht es Spaß und immerhin hat Waxman im Laufe der letzten Jahre so viel Übung darin bekommen, zu Versuchen den Double-Einsatz durch clevere Schnittarbeit zu verdecken, dass das ganze schon lässig rüberkommt, wenn man sich einfach drauf einlässt.

END OF A GUN fängt so auch ziemlich furios an, immerhin dauert es keine fünf Minuten bis Seagal einen Kerl verstümmelt und anschließend getötet hat, inklusiver visueller Anspielung auf DEADLY REVENGE - da freut sich das Fan-Herz. Dass es danach eher ruhiger zugeht, bis der Film in seinen dritten Akt kommt, dürfte sich von selbst verstehen. Wie schon in der Serie TRUE JUSTICE verbringt Seagal die meiste Zeit im Auto, um rumzufahren und Leute vollzulabern. Irgendwo verständlich, schließlich lässt sich der Großteil von Seagals Szenen so bequem an einem Nachmittag abdrehen.

Langweilig wird es trotzdem nur bedingt, immerhin gibt es eine merkwürdige Sex-Szene - wie sollte sie auch sonst sein, wenn Seagal involviert ist und sich mal wieder komplett angezogen auf eine nackte, viel zu junge Frau rollt. Und die Verbrecher die Seagal, sein Weibchen und die Kohle jagen sind ganz unterhaltsam bei ihrer Arbeit zu beobachten. Natürlich ist das alles kein Ersatz für Action, Spannung und einen Seagal der nicht nur auf seinem Hintern sitzt, aber heutzutage muss man halt nehmen was man kriegt und für DTV-Verhältnisse ist das schon annehmbar. Außerdem hat Seagal ziemlich viel Screentime, das ist doch schon mal was - was schlimmes, wie meine Frau meint, aber das ist wie so oft eben Ansichtssache.

Im Finale geht es dafür wieder etwas heftiger zur Sache, Seagal packt die Patschehändchen aus den Taschen und vermöbelt Bösewichter, es wird geschossen und ein Stuntman darf in Flammen aufgehen. Einen der besten Dialoge in der Seagal'schen Filmographie gibt es noch oben drauf.

In diesem Sinne: "Ich muss schon sagen, mein Lieber, Sie haben Eier." - "Wie schön, dass Ihnen das auffällt. Meine Freundin kann ihnen das bestätigen."

Steven Seagal: End of a Gun - Wo Gerechtigkeit herrscht Bild 1
Steven Seagal: End of a Gun - Wo Gerechtigkeit herrscht Bild 2
Steven Seagal: End of a Gun - Wo Gerechtigkeit herrscht Bild 3
Steven Seagal: End of a Gun - Wo Gerechtigkeit herrscht Bild 4
FAZIT:

Die Anspielung auf DEADLY REVENGE - DAS BROOKLYN-MASSAKER ist ein fetter Pluspunkt, aber auch so ist END OF A GUN ein recht lässiger Seagal-Film aus seiner sehr späten DTV-Phase. Es gibt zum Anfang und zum Ende gebrochene Handgelenke und etwas Action. Im Mittelteil einen hammermäßig arroganten Seagal, der hauptsächlich im Auto umherfährt und gewohnte Phrasen blubbert. Der gesamte zweite Akt ist nicht wirklich spannend, aber auf seine Art doch "durchstehbar" und hin und wieder unterhaltsam. Der Score ist lässig und Seagal gibt spielt endlich mal wieder die Hauptrolle. Als Seagal-Fan muss man nehmen was man kriegt und END OF A GUN nehme ich gerne.

WERTUNG: 6 von 10 Nümmerchen ohne Ausziehen.
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