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Thomas Crown ist nicht zu fassen

Thomas Crown ist nicht zu fassen

OT: The Thomas Crown Affair
HEIST-MOVIE: USA, 1968
Regie: Norman Jewison
Darsteller: Steve McQueen, Faye Dunaway, Paul Burke

STORY:

Thomas Crown (Steve McQueen) ist ein smarter, erfolgreicher Geschäftsmann, der nebenbei - mehr oder minder aus reinem Spieltrieb - den perfekten Banküberfall plant und von angeheuerten Gangstern präzise durchführen lässt. Nachdem die polizeilichen Ermittlungen allesamt im Sande verlaufen und die Versicherung den Schaden der Bank ersetzt hat, setzt sich die intelligente und attraktive Versicherungsagentin Vicky (Faye Dunaway) auf seine Spur. Ihre Intuition und genaue Beobachtungsgabe führt sie sehr schnell zu Thomas Crown, und die beiden beginnen einen Wettstreit, wer wen an der Angel hat...

KRITIK:

Rolls-Royce, Luxus-Sonnenbrillen, teure Zigarren und Whiskey, noch teurere Restaurants, ein eigenes Segelflugzeug, Buggy-Fahrten am Strand: Thomas Crown lebt ein luxuriöses, aber seltsam unterkühltes Leben, in dem alles gelingt, was er anfängt, aber nichts eine wirkliche Befriedigung schafft. Auch zu einer zwischenmenschlichen Beziehung scheint er nicht fähig, denn sein Mädchen, das er zum Essen ausführt, ist für ihn vermutlich nur schmückendes Beiwerk. Erst als Vicky ein Katz- und Mausspiel mit ihm beginnt, fühlt er sich ernsthaft herausgefordert, denn sie scheint die einzige, die in den gleichen Schemata denkt wie er.

Der Höhepunkt des Films ist ein erotisch aufgeladenes Schachspiel zwischen den beiden Kontrahenten. Um die gewünschte Atmosphäre zu erzielen, ließ man Michel Legrand erst einen Jazz-Soundtrack für die Szene komponieren und schnitt dann die Szene anhand der Musik. Der Inhalt - das Schachspiel - wird dabei zur Nebensache, zum Vorspiel des eigentlichen Spiels zwischen Faye Dunaway und Steve McQueen, welches McQueen dann auch mit den Worten "Laß uns was anderes spielen" beeendet und die Dunaway 55 Sekunden ununterbrochen lang küsst, der seinerzeit längste Kuss der Filmgeschichte

Selten fasste ein Regisseur sein Credo "In Filmen ist Stil der Inhalt" besser in Bilder als Norman Jewison mit THOMAS CROWN, denn sowohl Person als auch Film leben nur durch ihren Stil. Der Film besticht dabei zu allererst durch seine elegante Erzählweise, vor allem der perfektionierten Split-Screen-Technik, die die Möglichkeiten der Breitwand bis zum Exzess auslotete.

Der Coup gleich zu Beginn des Films wird etwa in einer ganzen Kaskade von kleinen Fenstern zerlegt, jedes zeigt einen Handlungsstrang aus anderer Perspektive. Dennoch verliert der Zuschauer nie den Überblick, Fenster werden ein- und wieder ausgeblendet, bleiben unscharf oder werden erst später scharf, um die Konzentration auf ein bestimmtes Fenster zu lenken. Unvermittelt und einem Puzzle gleich fügen sich die Fenster auch immer wieder zu einem ganzen Bild zusammen werden. So bleibt die Split-Screen keine Effekthascherei, sondern erweitert die stilistischen Möglichkeiten des Films und ist gerade bei der Planungssequenz die logische Umsetzung in die Filmsprache.

Auch sonst betont Jewison die Geometrie seines Films wo immer möglich, so überrascht es nicht, wenn Vicky Thomas’ Plan durch eine Zeichnung verdeutlicht und dabei erfreut ausruft "Das ist ja reine Geometrie!". Insbesondere die Form des Kreises wird Gestaltungsmittel, da fliegt zum Titelsong "Windmills of your Mind" ein Segelflugzeug einen Looping - und zwar genau während der Textzeile "Round like a circle in a spiral" - und wenn die Geschichte sich am Ende wiederholt und kreisförmig zum Anfang zurückkehrt, versteht man auch, warum der Schluss in einem Wendekreis spielt.

Thomas Crown ist nicht zu fassen Bild 1
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Thomas Crown ist nicht zu fassen Bild 6
FAZIT:

Zeitloser Heist-Klassiker in vollendeter Filmästhetik und zweier gut aufgelegter Schauspieler in einem pikant-ironischen Spiel zwischen Luxus und Leidenschaft.

WERTUNG: 8 von 10 Polo-Spielen in Split-Screen
TEXT © Marcel
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