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Black Book

Black Book

OT: Zwartboek
DRAMA/THRILLER: D/NL, 2006
Regie: Paul Verhoeven
Darsteller: Carice van Houten, Sebastian Koch, Thom Hoffman

STORY:

Holland, 1945: Eine jüdische Sängerin muss mit ansehen, wie ihre gesamte Familie von der SS ermordet wird. Die junge Frau schließt sich dem Widerstand an. Ihr Auftrag lautet, einen SS-Offizier zu verführen - in den sie sich prompt verliebt. Dass eine derartige Liaison Probleme mit sich führt, wird niemand überraschen ...

KRITIK:

Provokations-Großmeister Paul Verhoeven hat nach seinem Flops mit Showgirls und Hollow Man Hollywood den Rücken gekehrt. Zurück in seiner Heimat Niederlande hat Verhoeven seinen bislang ambitioniertesten - und wohl auch umstrittensten Film gedreht.

Wie immer erweist sich Verhoeven als geschickter Erzähler, der sein Publikum mit enormen Tempo durch eine zweieinhalbstündige Abfolge aus Mord, Schießereien, Folter und Intrigenspielen schickt. Verschnaufpausen gibt es keine, eine Wendung jagt die nächste, und dennoch wirkt die Story niemals verwirrend oder überfrachtet.

Mit seriösem Vergangenheitsbewältigungskino a la Schindlers Liste hat dieser Film naturgemäß herzlich wenig zu tun. Black Book ist grelles, leicht trashiges Unterhaltungskino im besten Verhoeven-Stil: Zwischen Kriegsmelodram, hartem Spionagethriller und greller Nazi-Farce pendelt dieser Film, dem Kritiker "leichtfertigen Umgang mit dem Holocaust" und "Zynismus" vorwarfen. Dass dabei mit Sex, Gewalt und Körperflüssigkeiten nicht gerade gespart wird, dürfte Verhoeven-Fans kaum überraschen.

Wo Paul Verhoeven draufsteht, ist stets auch (kalkulierter) Tabubruch drin: Hier wird ein hochrangiger Offizier der SS, einer Verbrecherorganisation, die maßgeblich am Massenmord an den Juden beteiligt war, zum moralisch integeren Helden stilisiert. Eine nicht ganz unproblematische Entscheidung eines provokativen Filmemachers, der hier mit sichtlicher Freude die Grenzen der künstlerischen Freiheit auslotet.

Dabei ist Verhoeven clever genug, auch unangenehme geschichtliche Fakten aufzugreifen: Etwa den latenten Antisemitismus der Widerstandskämpfer oder die bereitwillige Kooperation weiter Teile der holländischen Bevölkerung mit den Nazis.

Black Book Bild 1
Black Book Bild 2
Black Book Bild 3
Black Book Bild 4
FAZIT:

Wo Verhoeven draufsteht, ist Sex, Crime und kalkulierter Tabubruch drin: Im Weltkriegsdrama Black Book überlebt eine jüdische Sängerin durch ihre Liebe zu einem SS-Offizier. Ein bizarrer, brutaler, bewusst unseriöser Film, der gerade wegen seiner Brutalität der Wahrheit näher kommt als es ein "seriöser" Film je könnte.

WERTUNG: 8 von 10 blondierten Schamhaaren
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Dein Kommentar >>
Rod | 17.11.2007 02:24
SU-PER
>> antworten
Ralph | 15.09.2007 14:51
Ein typischer Verhoeven Film (der besseren Art). Erschreckend, schockierend und provokativ vor allem dadruch, dass der Film es wagt auf die übliche Schwarzweißzeichnung zu verzichten. Das regt einen richtig zum Denken an, über das Böse und die Bestie Mensch weit über das konkrete Grauen des Nationalsozialimus hinaus....
>> antworten
Nic | 19.08.2007 00:43
verhoeven kann man nur lieben für seine art filme zu drehen. obwohl kaum enthüllend oder provokativ versteht er es über mehr als 2 stunden zu unterhalten. sicher einer der besten filme dieses sommers.
>> antworten
Patrasch | 18.08.2007 13:49
...es gibt wiedermal reichlich Gewalt und Titten...der Film zeigt eindrucksvoll...ehm...dass auch ein zierlicher Busen schön sein kann...*g* sonst ist er auch ziemlich unterhaltsam...[b]7,5/10[/b]
>> antworten