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GOOD MOVIES FOR BAD PEOPLE
Bronson

Bronson

DRAMA/BIOPIC: GB, 2009
Regie: Nicolas Winding Refn
Darsteller: Tom Hardy, Matt King, Terry Stone

STORY:

Charles Bronson heißt eigentlich Michael Gordon Peterson. Nach seinem ersten Gefängnisaufenthalt wegen eines bewaffneten Raubüberfalls nahm der Hobby-Schläger den Künstlernamen des schnauzbärtigen Schauspielers an. Charlie Bronson, heute 57, gilt immer noch als der gefährlichste Häftling Großbritanniens. 34 Jahre seines Lebens hat er hinter Gitter verbracht, 30 davon in Isolationshaft. Dies ist seine (wahre) Geschichte…

KRITIK:

Der dänische Regisseur Nicolas Winding Refn (PUSHER, FEAR X) inszeniert die Lebensgeschichte des Parade-Psychpathen Michael Gordon Peterson als eine ins Surreale übersteigerte Abfolge von Gewaltexzessen.

Der Ablauf ist stets der selbe: Petersen, pardon, Bronson macht Stunk, attackiert seine Wärter, misshandelt seine Mithäftlinge, wird zusammengeschlagen, gefesselt, fixiert, mit Medikamenten ruhig gestellt, in ein anderes "Hotelzimmer" (so nennt er die Isolationszellen) verlegt. Repeat. Bronson macht Stunk…

Insgesamt 120 verschiedene englische Zuchthäuser bekommt er so im Laufe seiner Karriere als Englands berühmtester Hochsicherheitshäftling von innen zu sehen.

Was die Charakterisierung angeht, macht es sich Nicolas Winding Refn etwas zu leicht - oder auch nicht, das ist Ansichtssache. Die holzschnittartigen Figuren könnten glatt aus einem Guy Ritchie-Film stammen. Aber vielleicht ist das Absicht; vielleicht geht im Kopf eines solchen asozialen Schlägertyps tatsächlich nicht viel mehr vor…

Die Inszenierung setzt jedenfalls auf Krawall satt: Tom Hardy verkörpert den psychopathischen Schläger (und durchaus eloquenten Möchtegern-Künstler) Bronson mit einer schieren physischen Präsenz, die einen förmlich vor dem Bildschirm in Deckung gehen lässt, wenn Bronson mal wieder zum Rundumschlag ausholt.

Zwischen absurdem Theater, beinhartem Realismus, etwas halbherziger Systemkritik und einer grotesken Verneigung vor UHRWERK ORANGE versucht BRONSON einen Blick in die Seelenlandschaft eines asozialen Schlägers zu werfen. Mehr als Chaos, Wut und Destruktivität ist allerdings nicht zu entdecken. Anstatt langer Reden schwingt Charlie Bronson lieber die Fäuste, und die Pet Shop Boys liefern mit "It’s a Sin" den Soundtrack zum Veitstanz. Der echte Charlie Bronson war vom Film übrigens sehr angetan.

Bronson Bild 1
Bronson Bild 2
Bronson Bild 3
Bronson Bild 4
FAZIT:

Kult-Regisseur Nicolas Winding Refn (PUSHER) inszenierte diese ins Groteske übersteigerte Biographie von Englands berühmtesten Hochsicherheitshäftling, der sich mit dem Künstlernamen des berühmten Schauspielers schmückt. Hart, härter, Bronson, sozusagen.

WERTUNG: 8 von 10 Faustwatschen
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ghostdog | 04.03.2010 10:14
Leider KEIN Knastdrama wie "Die Verurteilten", "Lock up" oder "Murder in the first", sondern ein versponnener Streifen, dessen Handlung dahinplätschert, keine Höhepunkte vozuweisen hat und durch seine seltsame Inszenierung an Grenzen stößt.
Masken, Gesang, kammerspielartige Szenen, bei denen der Hauptdarsteller auf einer Theaterbühne vor Publikum steht usw. machen "Bronson" zu einem nicht allzu leicht verdaulichen Kino-Happen(-ing), der dem Mainstream-Kinofan schwer im Magen liegen dürfte.
Ich war ziemlich enttäuscht!!
Harald | 04.03.2010 10:19
dem mainstream-kinofan wollte man das eh nicht zumuten; der film wanderte hierzulande direkt in die videotheken.
>> antworten
Ralph | 30.12.2009 11:04
Und ich dachte immer der Film sei ein Biopic über den Schauspieler...
Ralph | 16.01.2010 02:16
Den fand ich auch sehr gelungen. Vor allem Tom Hardy, der mir schon als Bösewicht in Star Trek X angenehm aufgefallen ist, weil er sich von Patrick Steward nicht an die Wand spielen hat lassen, hat einmal mehr bewiesen, dass einer der Topdarsteller seiner Generation ist. Falls sie mal wieder den Joker in einem Batmansequel brauchen, dann bitte ihn! Bronson fand ich daneben echt angenehm abgedreht, absurd und trotzdem sehr präzise in der Zeichnung dieses unfassbaren Charakters. Auch von mir eine Empfehlung.
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