ACTION: USA/BULGARIEN, 2009
Regie: Dolph Lundgren
Darsteller: Dolph Lundgren, Melissa Smith, Dave Legeno
Terroristen richten unter den Besuchern eines Rockkonzerts in Moskau ein Massaker an und halten den russischen Präsidenten als Geisel gefangen. Doch die bösen Terror-Buben haben die Rechnung ohne Joe, den Drummer gemacht. Der hat nämlich mächtig Nahkampferfahrung und schickt die Baddies einen nach dem anderen über den Jordan
KRITIK:Wir werden alle nicht jünger. Der alte Schwede Dolph Lundgren ist mittlerweile 53. Aber er hat sich verdammt gut gehalten. Im Gegensatz zu Steven "Kampfwurst" Seagal, der nur noch Body-Doubles einsetzt, macht Dolph hier alles selbst: Drehbuch. Regie. Hauptrolle. Und sogar die Stunts.
Der Mann ist einfach die Wucht auf Stelzen: Ein abgeschlossenes Uni-Studium in technischer Chemie, angeblich ein IQ von 160, schwarzer Gürtel in Karate, Bodyguard (und Lover?) von Grace Jones, Vorstadtvideotheken-Kraftlackel und neuerdings auch Regisseur. Das reicht doch für drei Leben.
Und Schlagzeug spielen kann er auch. Was heißt: Dolph rockt - mit tadellosem, durchtrainiertem Oberkörper, Tattoos und aufgegelter Punk-Frisur und doch schon einigen Falten im Gesicht gibt er den besten Iggy Pop, den er drauf hat. Hört sich das peinlich an? Ist es aber seltsamerweise nicht. "Gar nicht schlecht für einen alten Sack", befindet auch das blutjunge Dancefloor-Sternchen im Film, und das war keineswegs ironisch gemeint.
Ein kleiner Lacherfolg ist die Szene, wo Dolph die Rockersau von der Leine lässt und einen Baddie mit der Gitarrenhals aufspießt. Yeah!
Auch der restliche Film ist nicht übel: Okay, preisgünstig in Bulgarien produzierte B-Action alt, das x-te DIE HARD-Plagiat. Aber temporeich und solide inszeniert, was den Film etwas teurer wirken lässt, als er tatsächlich war.
Mittlerweile bedient sich ja selbst der billigste B-Actioner einer BOURNE-artigen Ästhetik und lässt die Digitalkamera Amok laufen. Im Fall von COMMAND PERFOMANCE sieht das gar nicht so schlecht aus und sorgt für kurzweilige Krawall-Unterhaltung, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Erbärmlich hingegen die deutsche DVD-Veröffentlichung aus dem Hause Kinowelt: Nicht weniger als zweieinhalb Minuten wurden geschnitten, darunter natürlich fast alle härteren Szenen, aber auch zwei Dialoge. Selbst die Tagline musste daran glauben: "Dying is easy, Rock n Roll is hard" wollte man den zarten Konfirmandenöhrchen des deutschen Publikums offen bar nicht zumuten und übersetzte mit "Rock n Roll ist hart". Ja, ziemlich hart!
Gar nicht mal so übler B-Action-Kracher von und mit Dolph Lundgren, der als Metal-Schlagzeuger und Ein-Man-Armee einer Bande russischer Terroristen die Hölle heiß macht. Absurd: Das Schnittmassaker der deutschen DVD. Dafür setzt's Punkteabzug, aber brutal!