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Unmoralische Novizinnen

Unmoralische Novizinnen

OT: Interno di un convento
NUNSPLOITATION: ITALIEN, 1977
Regie: Walerian Borowczyk
Darsteller: Ligia Branice, Howard Ross, Marina Pierro,Gabriella Giacobbe

STORY:

Auch wenn der deutsche Titel von INTERNO DI UN CONVENTO etwas plump anmutet; in Verbindung mit dem Originaltitel ergibt er eine treffliche Inhaltsangabe: Wir sehen UNMORALISCHE NOVIZINNEN hinter Klostermauern wie sie ihren geheimen Sünden nachgehen und dabei versuchen nicht von der gestrengen Mutter Oberin erwischt zu werden…

KRITIK:

Der auch in hochseriösen Kritikerkreisen gelobte Walerian Borowczyk, der einst Sirpa Lane auf einen unvergesslichen Waldspaziergang in und mit LA BÊTE geschickt hat, trägt sich mit diesem Film in die sündigen Annalen der Nunsploitation ein.

Er gewährt uns zwar pikante Einblicke in die Zellen und (aufgewühlten) Gefühlsmeere der Nonnen - und dabei springen freilich mehr als nur ein paar äußerst erotische Momentaufnahmen heraus -, aber der Pole bestätigt auch seinen Ruf als Meister der artifiziellen Langatmigkeit. Denn die eineinhalb Stunden hinter (Borowczyks) Klostermauern ziehen nicht gerade rasant ins Land.

Leider ist über weite Strecken das Spannendste, was der Plot hergibt, die Frage, ob die alte, gestrenge Oberin nun den selbst angefertigten Holzdildo mit Jesus-Konterfei am Schaft in der Zelle von Schwester Pinguin nun findet oder nicht.

Vor Nervenkitzel wird sich bei diesem Film wohl niemand die Fingernägel abfressen.

Doch andererseits ist Borowczyk ein versierter Erotikfilmer mit Arthausweihen und so versteht er es eben auch eine schmuddelige, sehr dünne Story mit künstlerischem Lack zu versehen und rückt dabei die recht attraktiven UNMORALISCHE(n) NOVIZINNEN stets in das vorteilhafteste Licht.

So besitzen die Bilder unbestritten eine erotische Note, aber richtig explizit werden sie mit Ausnahme von einem nicht nur in der Ausführung, sondern auch im Kontext gewagten Masturbationsritual und einem längeren, (simulierten) Geschlechtsakt gegen Ende des Films eigentlich nicht. Selbst bei den in diesem Genre zum guten Ton gehörenden lesbischen Einlagen belässt es der Pole bei zwei kurzen Andeutungen.

Das überdramatisierte Ende mit einem Doppelsuizid schneit dann aber völlig unpassend herein und will nicht so recht zum Rest des Films passen.

FAZIT:

Erotische Momentaufnahmen, gepflegte Langeweile und Selbstbefriedigung als Ausdruck von Heilands-Verbundenheit BEHIND (Borowczyks) CONVENT WALLS.

WERTUNG: 5 von 10 autosexuell motivierten Holzschnitzereien
TEXT © Christian Ade
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