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GOOD MOVIES FOR BAD PEOPLE
300

300

COMICVERFILMUNG: USA, 2007
Regie: Zack Snyder
Darsteller: Gerard Butler, Dominic West, David Wenham, Lena Headey

STORY:

300 Spartaner gegen hunderttausende Perser, und aus. Nach einer Comic Vorlage von Frank Miller (Sin City).

KRITIK:

Gleich vorweg: Je nachdem, was man sich erwartet, wird man den Film genial oder dämlich finden (und im Grunde ist er beides zugleich). Am besten man sieht sich den Trailer an. Wenn man genau DAS zwei Stunden lang sehen will - nichts wie hin. Wenn man komplexe Subplots, tiefgehende Dialoge, hochgeistige Anspielungen auf die aktuelle Weltpolitik oder sonstige Anforderungen an die Intelligenz des Publikums erwartet - nichts wie weg.

Ob es an der Schlichtheit des Filmes liegt, dass sich manche Kritiker mit teils absurden Interpretationen überschlagen? Meiner bescheidenen Meinung nach könnte es tatsächlich sein, dass Zack Snyder (wie er auch selbst meinte) bloß ein Comic verfilmt hat - und aus.

Und nein, 300 ist kein Schwulenporno. Ja, die Spartaner rennen praktisch nur in Speedos rum (plus Sandalen und Cape). Ja, Xerxes schaut aus wie eine 2,5 Meter große Drag Queen. Nein, nicht jeder Pfeil, Speer, Säbel ist ein Phallussymbol. Nein, die Spartaner warten nicht in den "Hot Gates" auf einen Outdoor-Gangbang mit den Persern.

Was ist 300? 120 Minuten Schlacht, Schlachten, Musikvideo, Best of Kostümschinken, Zeitlupe, Zeitraffer, Hektoliter Blut, Waschbrettbäuche, Nashörner, Elefanten, Unsterbliche und andere Monster, Leichen, Leichen und noch mehr Leichen.

Das alles ist perfekt choreographiert, grandios inszeniert und die Bildgewalt kann man kaum in Worte fassen. Vom Look her an Sin City erinnernd ist jedes einzelne Bild ein Kunstwerk. Opulentest!

Viel Gemetzel mit ein wenig Mystik, ein Hauch Erotik, ein Schuss Freakshow, möglichst viel Muskelmasse und Blut - gestreckt mit knappen Dialogen und klaren Monologen - und alles in stylischen Bildern serviert: So das Geheimrezept, das mir sehr geschmeckt hat. Zu blinzeln oder gar die Augen kurz von der Leinwand anzuwenden empfand ich als Verlust.

300 Bild 1Supa Burschen waren's, die alten Spartaner:
300 Bild 2Hart wie Kruppstahl ...
300 Bild 3Schön wie Riefenstahl
300 Bild 4Wer die Ironie findet, darf sie behalten
FAZIT:

Ja, der Film ist brutal und dumm - aber verdammt gut (gemacht)!

WERTUNG: 9 von 10 Piercings des Xerxes
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Dein Kommentar >>
Wolfgang K. | 18.04.2007 21:51
Zunächst einmal braucht wohl kaum darüber debattiert werden, dass "300" künstlerisch NICHT wertvoll ist.
Dagegen ist aber die Optik genial.
Die schauspielerische Leistung ist minimal und die geschichtliche Relavanz auch nicht viel besser.
Aber wenn mann/frau wie ich, einfach ins Kino geht um von seinen Alltagssorgen für 2 Stunden Abstand zu gewinnen, dann ist der Film SPITZE. Ich wurde eingelullt, brauchte nicht der Handlung folgen, in mir kam nie die Frage auf, ob nun das eine Volk schwul war oder doch das andere - denn: ich saß, ich sah und GENOSS die Bilder.
>> antworten
der_mensch | 18.04.2007 17:54
Also ich hab mir jetzt mal die meisten "Kritiken" durchgelesen und merke, was ich mir auch schon gedacht habe, dass dieser Film ziemlich polarisiert. Aber dass er so heftig kritisiert wird war mir nicht klar. Meiner Meinung nach war das ein absolut GENIALER ja und ich meine genialer Film. Er wird meiner Meinung nach nur mit den falschen Augen gesehen. Es ist eine verfilmung eines überaus überzeichneten Comics, welches sich nicht an realistische Maßtstäbe hält. da kann ich ja gleich posten dass Herr der Ringe schlecht ist da es keine zwerge und Elben gibt oder Zauberringe, Matrix ist mies, da wir in einer realen welt (hoffentlich ;) ) leben und Hero oder Tiger and Dragon, da Leute nie so "halbfliegen" könnten. Er ist meiner meinung auch nicht kriegsverherrlichend wie so viele Leute hier meinen. Ich denke wenn die Menschen die diesen Film betrachten nicht die Weitsicht haben, dass ein Krieg in keinster Weise so abläuft, dann kann ich doch nur die Meinung dieser Leute aufs heftigste kritisieren. Es ist und bleibt eine Verfilmung eines übertriebenen Comics und es ist in keinster Weise vorgehsehen, dass man zu denkanstößen angeregt wird. Die pathetischen Dialoge sind meiner Meinung nicht hirnlos und undurchdacht, da (wie wir hoffentlich schon alle in der Filmtippskritik gelesen haben) einige Passagen direkt aus dem Comic übertragen wurden. Es ist übertriebene, pathetische, heroische Sprache, die jedoch die Einstellung oder Mentalität dieser Leute wiederspiegeln sollte.

Ich habe zu meinem Entsetzen leider auch gelesen, dass einige das Bild nicht gut fanden oder die ganze inszinierung und da kann ich leider nur noch sagen, dass ich euch nicht verstehe. das ist meiner meinung nach einer der best-kompositioniertesten filme aller zeiten. Jeder Frame gleicht einem Gesamtkunstwerk, welches genauestens kompositioniert wurde. Einfach genial.

Zusammenfassend merkt ihr sicher dass ich von diesem Film begeister war und dass 9 von 10 Punkten gerechtfertigt sind. Für alle die den Film zu ernst nehmen oder in als realistisch betrachten wollen, kann ich nur sagen dass sie die Wirkung des Filmes oder die vom Regisseur gewollte Aussage nicht wirklich verstanden haben, denn zum denken wollte der sicher nichts aufgeben.

mfg der_mensch
Harald | 18.04.2007 23:06
lass mich mal zusammenfassen: die leute hier haben einen film, bei dem es nichts zu verstehen gibt, nicht verstanden.
ist es das, was du uns sagen willst?
>> antworten
Clara | 17.04.2007 10:55
Bubifilm!
>> antworten
Patrasch | 16.04.2007 21:15
@Franklin: ich meinte damit, daß Film/bzw. Comic nicht unbedingt darauf abzielen, aber man einiges hineininterpretieren könnte, was aber eigentlich ziemlich weit hergeholt ist, mMn. Angeblich ist der geschichtliche Hintergrund durchaus authentisch! Mir is wurscht! der Film ist trotzdem Scheiße... ;)
>> antworten
Patrasch | 16.04.2007 16:46
schön langsam wird's hier mühsam (Überblick)! ein "echtes" Forum wär mal gut!
Patrasch | 16.04.2007 16:48
irgendwas zwischen 4 und 6 finde ich angebracht! es gibt ja auch noch schlechtere Filme (Daniel der Zauberer, Catwoman, usw...)
Andreas | 16.04.2007 17:43
normalerweise gibts pro film eh nur 2-3 comments und dann reicht's eh. so nie diskussion wie hier gab's ja no überhaupt nie oder?
Federico | 17.04.2007 16:20
naja, ich hätt bei "pans labyrinth" auch noch geeeern weiter diskutiert. ;)
>> antworten
Federico | 16.04.2007 00:24
neun von zehn?
sechs von zehn?!?!

langsam such ich mir ne andere seite... wie kann man diesen müll nur derartig gut bewerten?
Andreas Berger | 16.04.2007 00:56
naja, z.b. für die machart, style und ästethik (ja, auch wenn sie faschistisch ist) konnte ich 5 punkte erübringen. für alles andere gibts aber eh definitiv 0 punkte (wenn nicht sogar minus). zumindest von mir.
Federico | 16.04.2007 13:34
Ich fand die Optik nicht sonderlich bewegend, was wohl daran lag, dass sie von allen Seiten her über den Himmel gelobt wurde. Und das so etwas ein derartig schlechtes - in jeder Hinsicht grauenhaftes - Drehbuch entschädigt - mir fehlen die Worte...
Federico | 16.04.2007 13:47
ps. da könnten wir doch gleich rezensionen zum nächsten Vin Diesel Film mit 9 von zehn bewerten, weil die Stunts so "cool" waren *kopfschüttel*
Andreas | 16.04.2007 14:46
also man konnte sich durch die metzel-szenen durchaus unterhalten lassen.

einfach hirn vor der kinotüre lassen, bei dialogen laut im kopf "lalalaaaa" singen und bei skriptfehlern einfach an das orakel denken.... schon kommt ein erträglicher kinoabend raus :-)
Federico | 17.04.2007 08:40
haha... ja. oder sich antrinken. was ich dann auch getan hab'. ;)
>> antworten
Horst Tran | 13.04.2007 19:54
Klasse an diesem Film sind wirklich die Bilder und z.T. auch der Soundtrack. Aber die Dialoge - - sooo flach hätte es die dann doch nicht gebraucht. "Es braucht schon mehr als das Gestammel einer betrunkenen Frau, um mir das Verlangen an dir zu nehmen", so oder ähnlich spricht der edle und große Leonidas zu seiner Frau. Äh, wenn das ein guter und geistreicher Dialog ist, dann bin ich Xerxes. Eben wegen der flachen Dialoge, die eindeutig unter dem Durchschnitt von Hollywood liegen, bleiben auch die Figuren blaß. Das Leiden des spartanischen Heerführers wegen des Todes seines Sohnes wirkt kitschig - womit hat er denn gerechnet? Daß die Perser seinen Sohn mit Blumen begrüßen? Leonidas´ Frau wirkt im Anschluß an ihre Vergewaltigung, als sie vor dem Hohen Rat spricht, plötzlich souverän und beinahe heiter. Wie das? Usw.

Also: Drehbuchschwächen ohne Ende. Die visuelle Ästhetik freilich setzt einen Meilenstein (Sin City kenne ich noch nicht).
>> antworten
Sven | 10.04.2007 10:52
Wenn ich das richtig sehe, bin ich (bisher) der Einzige, der den Film klasse fand. Zig Stimmen prangern hier den fehlenden Tiefgang an.... Leute, was habt ihr denn erwartet? Wer in so einen Film geht und dann schreit, dass der Film zu wenig Tiefgang hatte, der hat von Anfang an was missverstanden. Wie war das doch gleich? Schaut euch den Trailer an und das bekommt ihr auch, den ganzen Film über. Genau so is es. Ach ja, das faschistische Gedankengut. OK, wer den Film hinterfragt und von einem etwas anderen Blickwinkel darauf schaut mag zu dem Schluss kommen, dass der Film faschistisch ist. Ich für meinen Teil habe mir aber ein reines, hochstilisiertes und bildgewaltiges Werk angeschaut, ohne irgendwelche Ideologien darin zu suchen. Ob der Verräter dabei ein verkrüppelter und verstoßener armer Mann sein muss, sei mal dahin gestellt. Ist halt im Comic genauso. Da sollte man doch eher mal über den Bildband herziehen, als über eine schlichte verfilmung des Stoffes.
Bei der Passion Christi hat sich auch keiner darüber beschwert, dass er eindeutig antisemitisch ist. Und der Film hat, im Gegensatz zu 300, auch noch einen Wahrheitsanspruch. Irgendwie lächerlich....

Nun ja, was solls. Jeder mag das sehen, was er sehen will und den Rest beisiete legen. Ich wollte einen stylischen Actionkracher sehen und den habe ich bekommen. Dafür gibts von mir 8,5/10 Punkten.
Andreas Berger | 10.04.2007 15:49
"Bei der Passion Christi hat sich auch keiner darüber beschwert, dass er eindeutig antisemitisch ist."

also, daas würd ich so nicht unterschreiben... :-)
Sven | 10.04.2007 16:09
OK, du hast recht, man sollte natürlich nicht verallgemeinern. Aber die Mehrheit der Konsumenten hat diesen Film auch einfach so hingenommen wie er war, nur weil es sich um biblischen Stoff handelte.
>> antworten
Bernhard | 08.04.2007 12:06
Ich war insofern positiv überrascht, als dass ich mit Null Erwartung in diesen Film gegangen bin - i.B. nachdem mir schon Sin City absolut nicht zugesagt hat. Der typisch überzeichnete Comic-Stil ist einfach nichts für mich. "300" hat mich hier überrascht, die Schlachtszenen waren schon sehr gut dargestellt und schießen nicht so oft über das Ziel hinaus wie befürchtet. So kann ich sagen, dass ich mich definitiv die volle Filmlänge recht gut unterhalten habe - was ich von Sin City nicht behaupten konnte, da gab es nur sehr wenige, wirklich gute Szenen.
Für fehlende Handlung kann man einen Film, der sich "keine Handlung" auf die Fahnen geschrieben hat, schwer kritisieren. Genausowenig zieht meiner Meinung nach die Faschismuskeule - wer sich historisch mit Sparta auseinandersetzt, wird nicht unbedingt Liberalismus finden - so könnte man dies genausogut als "historisch angelehnte Darstellung" bezeichnen - abgesehen von der zu erwartenden Überzeichnung einer Comic-Verfilmung.
Trotz alledem - recht gut unterhalten und recht guter Film sind zwei Paar Schuhe. Ich hätte lieber einen näher an der Realität gebauten Film gesehen - und die eher peinlichen Ansätze einer Charakterentwicklung hätte man auch gleich ganz weglassen können - wenn schon, denn schon. Aber zugegeben, das Orakel hat auch mir gefallen, und deshalb gibts einen Exrapunkt ;-) - die restlichen 5 Punkte sind für die wirklich schön anzusehenden Schlachtszenen und Körperteilabtrennungen (welche allerdings leider auch manchmal zu trashig inszeniert sind) - 6/10
>> antworten
nach dem auseinandersetzungen hier im forum ... | 08.04.2007 10:59
... können wir uns auf die einfache Formel:

Wem SIN CITY gefallen hat, dem wird auch 300 gefallen -

einigen ?
Andreas Berger | 08.04.2007 20:08
nein, denn sin city hat story (wenn auch nicht besonders viel), ist viel mehr noir-stylig (wow, böse wortschöpfung!), graphisch extremer verändert und ist a bissal sexistisch statt massig faschistisch.
Harald | 09.04.2007 10:55
danke, Andreas! Zudem tritt in Sin City eine beeindruckende Schauspielerriege an, die aus Frank Millers etwas bubihaften Gewaltfantasien einen richtig guten Film macht: Bruce Willis, Mickey Rourke, Benicio del Toro, Brittany Murphy...
Andreas | 09.04.2007 12:14
Die Aufzählung könnte unendlich sein -
Sin City vs 300:
* Film noir Comic-Stil VS Rammstein- Ästhetik
* 1a Schauspieler VS Ausbund aus C-Schauspiel-Liga
* Cooler Soundtrack VS Chaotisch Zusammengeschnittenes aus den Bereichen Esotherik bis Death Metal
* Unvorhersagbare Story VS Lineare Handlung
* Unterschiedlichste Charaktäre VS sofort durchschaubare Typen
* Antimoralisch VS Moralisch
* Starke Frauen VS Mutterrollen
* Erotik VS ... ah, verdammt. Das Orakel.

Aber vielleicht können wir uns darauf einigen, dass das Orakel der Höhepunkt des Filmes war? *Smile*
Sokrates | 11.04.2007 11:10
Da muss auch ich heftigst widersprechen,
obwohl mir Sin City auch nicht wirklich gefallen hat. Aber verglichen mit diesen Schund war das Weltklassekino.
mausekönig | 30.10.2010 17:50
also sin city ist einer der besten filme die ich kenne...
diesen film konnte ich dank einer wirklich tollen parodie auf diesen film die ich zuerst geseheen habe nicht im geringsten erstnehmen...
optisch gut...aber auch hier kann er mit anderen filmen nnicht mithalten...abgesehen von 2 oder 3 szenen war ncihts wirklich beeindruckendes dabei...
anders als bei sin city... da sind alle 2 stunden beeindruckend
>> antworten
Sokrates | 06.04.2007 11:15
Ich habe mir den Film leider angeschaut, weil meine Freundin ihn sehen wollte, und ich ein Faible für antike Stoffe habe. Und ich habe noch nie einen derartig schwachsinnigen und dummen Film gesehen. Pans Labyrint habe ich hier als
antifaschistischen Märchen bezeichnet, dieses Machwerk kann man ohne weiteres ein faschistisches Märchen nennen. Natürlich geht es hier in erster Linie darum coole Bilder (und die sind tatsächlich cool) vom Menschen abschlachten zu zeigen, aber dieses Abschlachten findet in einem äußerst bedenklichen Rahmen statt. Die Spartaner werden als "Herrenrasse" gezeigt, wo die Kinder schon "zäh wie Leder, und hart wie Krupp-Stahl" sind. Sie sind strikt heterosexuell, und verachten die Boy-Lover aus Athen.
Der persische König Xerxes ist eine Drag-Queen, in seinem Lager finden "sexuelle-Abartigkeiten" statt.
Darüber hinaus hat der Film über das Abschlachten nichts zu bieten außer hirnrissigste Dialoge, die zur Heiterkeit Anlass geben. Fazit: Ein Riesenschmarren
Patrasch | 06.04.2007 11:30
dieses faschistische, kriegsverherrlichende Gedankengut hab ich mal besieite gelassen, da es sich um ein Comic handelt. Wenn man das auch noch berücksichtigen würde, müßte man dem Film sogar Jugendgefährdung nachsagen... Rambo 3 war wenigstens cool... *gg*
Sokrates | 06.04.2007 17:21
Ich habe erst jetzt entdeckt, dass es hier
eine zweite Kritik gibt, die auf das faschistische Weltbild, dass dieser Film verbreitet, eingeht. Ich komme mir zwar ein wenig wie ein verknöcherter Sittenwächter vor, der mahnend seine Zeigefinger erhebt, während die Leute einfach die coolen Bilder genießen, aber zumindest kann man völlig wertungsfrei das faschistische Element des Filmes nicht verleugnen. Da spielt es auch keine Rolle, dass es sich um eine Comicverfilmung handelt. Ich bin gespannt, ob er auch bei uns so gut im Kino läuft wie in den USA.
Harald | 07.04.2007 09:59
@Sokrates: Du hast schon recht, Wachsamkeit gegenüber faschistoiden Tendenzen ist wichtig & richtig.
Trotzdem meine ich, dass dieses stinkende Relikt aus dem Müllhaufen der Geschichte zuallererst dort bekämpft werden muss, wo es WIRKLICH Schaden anrichtet: In der (Gesellschafts)-Politik nämlich, nicht in der Popkultur.
Ich finde ja das Hietzinger Bürgertum, das 6 Jahre lang mit dem heimischen Rechtsextremismus koaliert hat, und das bei der ersten sich bietenden Gelegenheit wieder tun wird, tausend mal grauslicher als jeden ach-so grauslichen Splatterfilm.
Franklin | 14.04.2007 20:55
@ Patrasch: Den Satz “dieses faschistische, kriegsverherrlichende Gedankengut hab ich mal beiseite gelassen, da es sich um ein Comic handelt“ verstehe ich nicht. Der Comic, bzw. die Comicverfilmung ist ja nur die Form, das Medium; das „faschistische und kriegsverherrlichende Gedankengut“ dagegen ist der Inhalt. Man kann mit jedem Medium solche Inhalte verbreiten. Deswegen kann auch ein Comic selbstverständlich genauso faschistisch und kriegsverherrlichend sein wie irgend ein obskures Neonazi-Pamphlet. Wenn zum Beispiel jemand einen antisemitischen Judenwitz erzählt, kann man ja auch nicht sagen „den Antisemitismus lass ich mal beiseite, da es sich um einen Witz handelt.“ Ich möchte jetzt gar nicht näher darauf eingehen, ob „300“ tatsächlich „faschistisch“ oder „faschistoid“ ist oder nicht (gute Argumente dafür, dass er das tatsächlich ist, gibt Thomas Willmann in seiner Kritik von „300“ auf artechock.de), aber die Tatsache, dass der Film auf einem Comic beruht ist jedenfalls KEIN Argument dagegen.
@ Harald: Stimmt natürlich, faschistische Tendenzen in der Politik sind viel schlimmer als in der Popkultur. Das Problem ist nur: Wenn sich solches Gedankengut via Popkultur und „Unterhaltung“ erst einmal in die Herzen und Köpfe der Menschen einschleicht, dann hat es dieses Gedankengut nachher auch leichter, in der Politik akzeptiert oder übersehen zu werden.
Federico | 16.04.2007 00:28
diese Kritik triffts voll und ganz. punkt.
Sokrates | 30.04.2007 18:56
@Harald
Eine sehr späte Antwort:
In der Politik sollen fastische Tendenzen bekämpft werden, und nicht in der Popkultur, meinst du. Schon, aber man darf nicht vergessen, dass Filme, selbst die blödesten und apolitischten ein Weltbild verbreiten. Und bei diesen Film ist es doch ein faschistisches Weltbild, und das finde ich ekelhaft, und den Hinweis, dass es nur um ein cooles Popcornmovie handelt ist für mich keine Entschuldigung.
>> antworten
Patrasch | 06.04.2007 10:08
ok...es war noch schlimmer als erwartet....300 ist nichts weiter als ein banaler, kindischer Langeweiler, der Pathos transportiert, daß man kotzen könnte. Die "Erzählerstimme" ist der Gipfel...vor 20 Jahren hätte mir das vielleicht gefallen...für die Optik und einige nette Einstellungen gibt's...5,5/10
Andreas Berger | 06.04.2007 10:33
hehe, ich finde vor allem die letzte szene, wo er wie jesus positioniert daliegt, zum heulen. - das ist ja eigentlich an pathos gar nicht mehr zu toppen. obwoooohl - ich frag mich, warum sie eigentlich nicht noch nen heiligenschein über sein gesicht darüber gerendert haben...
Patrasch | 06.04.2007 10:56
an der Stelle war ich allerdings schon wieder glücklich, weil sich ein Ende dieses aufgeblasenen Nichts abgezeichnet hat... aber dieses tanzende Orakel war nett...
Andreas | 06.04.2007 11:12
ja, sowas befragt man doch gerne. äh...
>> antworten
viewer | 05.04.2007 17:35
man muß wirklich erwähnen wie wenig handlung der film hat. praktisch ein langer werbeclip für vitamine, proteinshakes & hautcremen :)
>> antworten
Patrasch | 05.04.2007 10:32
der Trailer war ja schon so pathetisch, daß ich fast gekotzt hätte... ;) ..mal sehen wie das im Film umgesetzt ist...die Optik scheint zumindest mal dafür entschädigen zu können...
>> antworten
Andreas Berger | 05.04.2007 08:34
Mooooooooooooment. Ja, der Film ist super und genial in seiner Optik, ABER um 9/10 Punkten zu bekommen, sollte er mindestens auch zumindest ETWAS Plot haben. Wartet, ich gebe euch hier mal einen Auszug der Handlung:


Was da steht nichts, sagt ihr? Genau. Die Handlung passt nämlich auf ein verrotztes Papiertaschentuch.

Der Film ist übringes der pathetischste, den ich je gesehen habe. "Armageddon" oder "Die Passion Christi" wirken dagegen wie ein laues Frühlingslüftchen zu einem Tornado. Bis zur Mitte des Filmes ist der Pathos sogar gut erträglich, aber dann steigert er sich mehr und mehr über die Schmerzgrenze. Ich hätte gerne eine Fastforwardtaste für das Kino gehabt, um möglichst schnell zur nächsten Metzelszene zu kommen...

Trotzdem gebe ich Kino-Empfehlung, einfach wegen der super Optik und der hübschen Leichenberge. Zuhause am kleinen Screen sollte sich das aber niemand antun.

Außerdem denke ich, ist es nur eine Frage der Zeit, dass wir von Kinoerlebnissen mit dieser Filmoptik überschwemmt werden, da die Filme einfach viel besser aussehen und es technisch immer einfacher wird (die Produktionskosten von 300 sind beispielsweise mythenhaft niedrig) sie zu erzeugen. Und dann kommen eines Tages vielleicht auch welche mit guter Handlung - man darf ja noch hoffen...

5 von 10 super inszenierte Kampfsequenzen.
donaldduck | 13.04.2007 21:39
wem die dialoge zu flach sind, soll sich den film unbedingt auf englisch ansehen, dann ist es erträglicher, weil man da (zumindest ich) nicht jeden scheiss versteht.

und man sollte sich immer vor augen halten, dass da ein comic (= komisch?) verfilmt wurde.

insgesamt sollte man so einen film nicht allzu ernst nehmen.

mir ist nur nicht ganz klar, warum man den film nicht einfach nur auf die schlachtszenen gekürzt hat. den rest kann man ja eh vergessen.

Andreas Berger | 14.04.2007 11:23
ich HABE den film auf englisch gesehen!
>> antworten