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Erster Part des zweiteiligen Biopics über Jacques Mesrine, seines Zeichens Bankräuber, Entführer, Mörder, Ausbrecherkönig, Großmaul, Lebemann, moderner Robin Hood, linker Revoluzzer und Volksheld.

Das Ende zuerst: Mesrines bewegtes Gangsterleben endet stilgerecht in einer Hinrichtung durch eine schwerbewaffnete Polizeieinheit am 2. November 1979, mitten auf einer Straßenkreuzung in Paris.

Mit diesem Einstieg werden wohl auch etwaige Spoiler-Warnungen obsolet. Doch das Wissen um das Sad End nimmt dem Streifen keineswegs seine Spannung.

Der zweiteilige Film (Todestrieb folgt mit dreiwöchigen Respektsabstand) basiert auf der 1977 im Gefängnis verfassten Autobiografie "L'instinct de Mort", in der Jacques Mesrine zahlreiche tatsächliche, aber auch frei erfundene Morde beschreibt: Eine Rolle wie geschaffen für Vincent Cassel, Frankreichs besten Mann, wenn es um manische, exzessive, durch und durch männliche Berserker-Figuren geht. Ohne Casell wäre ein Film wie PUBLIC ENEMY NO. 1 wohl kaum denkbar. Aber auch das Wiedersehen mit Gerard Depardieu in einer Baddie-Rolle macht Freude.

Was Jacques Mesrine im wirklichen Leben erlebt hat, würde Stoff für zehn Tony Scott-Filme abgeben. Glücklicherweise hat sich ein kompetenterer Mann des Stoffes angenommen: Jean-François Richet gönnt sich nämlich den Luxus, seine Charaktere ordentlich zu etablieren. Bei aller Ambivalenz der Hauptfigur funktioniert der Film auch als waschechtes Charakterdrama, das sich um Empathie für seine Figuren bemüht. Und die Szenen in der Isolationshaft sind an beklemmender Wirkung kaum mehr zu überbieten.

Aber auch Action, Sex, Spannung und Suspense kommen nicht zu kurz: Jede Menge effizient in Szene gesetzte Feuergefechte, Explosionen, quietschende Reifen, berstendes Glas, und dazu die drastischen Mordszenen, in denen Cassel den durchgeknallten Maniac raushängen lässt, sorgen für ein mitreißendes Kinoerlebnis, based on a true Story. Bin gespannt, ob der zweite Teil das noch toppen kann...