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Tage des Zorns

Tage des Zorns

OT: Flame & Citron
DRAMA: DK/DE, 2008
Regie: Ole Christian Madsen
Darsteller: Mads Mikkelsen, Thure Lindhardt, Stine Stengade, Christian Berkel, Hanns Zischler

STORY:

Dänemark zur Zeit der deutschen Besetzung: Die beiden Widerstandskämpfer Flame (Thure Lindhardt) und Citron (Mads Mikkelsen) machen Jagd auf Kollaborateure und Besatzer. Während das auf die beiden gesetzte Kopfgeld ständig steigt, beginnen die ersten Zweifel in den Köpfen der beiden zu wachsen, vor allem in Bezug auf die Frage, wem sie noch trauen können...

KRITIK:

Zu Beginn des Films lernen wir "Flame" als eiskalten Killer kennen. Obwohl erst 23, ist er schon ein alter Hase was das Töten angeht. Mit eiskalter Präzision arbeitet er seine Liste ab, immer begleitet von seinem Kumpel Citron, der für den Fluchtwagen zuständig ist. Flame ist überzeugt von seiner Mission: "Ich weiß, dass ich das richtige tue. Das einzig richtige."

Nur bei einer Sache haperts noch ein wenig, Flamme kann keine Frauen umlegen. Auch Killer haben Gefühle.

Dennoch, der Widerstand ist alles andere als heroisch. Zwar feiert die Gruppe um Flame und Citron zu Beginn ihre "Erfolge" recht ausgelassen, doch die Arbeit im Widerstand zermürbt die Männer auch. Ständig in Anspannung, kein Geld, an ein Privatleben oder gar eine Familie ist nicht zu denken. Vor allem Citron, stolzer Vater einer kleinen Tochter, leidet darunter.

Es ist ein hoher Preis, der bezahlt werden muss. Denn es herrscht Krieg. Krieg inmitten der Straßen Kopenhagens. Regisseur Ole Christian vermeidet es bewusst eine klassische Heldengeschichte zu entwerfen. Und das obwohl die Geschichte lose auf historische Ereignissen basiert und es die beiden Widerstandskämpfer Flame und Citron tatsächlich gegeben hat. Stattdessen konzentriert sich der Film auf die Entwicklung seiner Charaktere und versucht zunehmend die Grenzen zwischen Gut und Böse, Richtig und falsch, auszuloten. Heraus kam ein bedrückendes Psychogramm zweier Persönlichkeiten, die durch ihr Ehrgefühl und ihren Fanatismus zerrieben werden und sich zunehmend als Spielball der Ziele anderer begreifen lernen müssen.

Gleichzeitig kommen aber auch Thrillerfreunde nicht zu kurz. Liquidierungen die schief laufen, eine geheimnisvolle Fremde und schließlich die steigende Gewissheit, dass unter den Reihen der Résistance ein Verräter sein Unwesen treibt, sorgen für Spannung, obwohl die Spannungskurve meiner Meinung nach, eigentlich nicht allzu hoch war.

In hollywoodtauglicher Hochglanzoptik wird die Geschichte der Auftragsmörder, die sich selbst im Dienst für das Vaterland sehen, erzählt. Gleichzeitig beinhaltet der Film auch härtere Szenen, Hinrichtungen und Schießereien. Die Schauspieler liefern grandiose Leistungen ab und schaffen es die innere Zerrissenheit und den steigenden Zweifel ihrer Figuren herauszuarbeiten. Zudem lässt Regisseur Madsen seinen Figuren auch den Raum sich zu entfalten. Es sind aber auch die Unterschiede in den Charakteren, die den Film interessant machen.

Beide Figuren machen eine unterschiedliche Entwicklung durch und beiden Charakteren ist es interessant zu folgen. Ihre Ecken und Kanten werden herausgearbeitet, die Wut und die Verzweiflung dargestellt. TAGE DES ZORNS wirft auch viele unangenehme Fragen auf und schneidet auch schwierige Themen an. Von der Legitimation von Gewalt über Opportunismus bis hin zur Frage was nun eigentlich Richtig oder Falsch ist.

Der Film hatte ein für eine europäische Produktion überdurchschnittlich hohes Budget zur Verfügung, was man ihm auch ansieht, und entwickelte sich in Dänemark schnell zum Publikumsrenner.

FAZIT:

Unpathetisches Drama über dänische Widerstandskämpfer, das trotz der Nähe zu seinen Protagonisten auch immer die Distanz zu wahren versucht und seine Charaktere nicht zu lupenreinen Helden stilisiert. Ein Film der viele Fragen aufwirft und es den Zuseher überlässt, sich damit auseinander zusetzen und sich seine eigene Meinung zu bilden...

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TEXT © Gerti
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