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The Blood Spattered Bride

The Blood Spattered Bride

OT: La Novia ensangrentada
HORROR: E, 1972
Regie: Vicente Aranda
Darsteller: Simón Andreu, Maribel Martín, Alexandra Bastedo

STORY:

Kurz nach der Hochzeit - praktisch noch im Brautkleid - wird die junge, schüchterne Susan von ihrem Mann auf dessen Landsitz gebracht. Doch schon bald kommt es zwischen den frischgebackenen Eheleuten zu ersten Spannungen. Susan zieht sich von ihrem Gatten immer mehr zurück, nachdem dieser alle fünf Minuten eheliche Pflichten einfordert. Gleichzeitig hört sie von der Legende der Mircalla von Karnstein, die vor 200 Jahren einen Ahnherrn von Susans Mann geheiratet und noch während der Hochzeitsnacht ermordet hat. Alsbald erscheint diese unheimliche Braut in Susans Träumen und drängt sie zu Bluttaten…

KRITIK:

Trotz diverser Längen ist diese spanische Produktion ein recht interessanter Genrebeitrag. Optisch ist THE BLOOD SPATTERED BRIDE dem klassischen Gruselfilm verpflichtet und nutzt auch dessen erzählerischen Stilmittel. Damit es nicht zu altmodisch wird, hat Regisseur Vicente Aranda den Film mit Erotik, Blut, psychosexueller Symbolträchtigkeit und lesbischem Vampirismus aufgepeppt, wobei Mircalla - trotz Sargschlummern und Bissigkeit - vom Vampir nach Stoker-Art weit entfernt ist.

Der Film ist ziemlich vielschichtig und lässt einige Interpretationsmöglichkeiten zu. Im Kern geht es wohl um die weibliche Furcht vor sexueller Ausbeutung und dem Sehnen nach dem verlorenen Zustand der Unbeflecktheit.

Die Darsteller agieren durch die Bank auf hohem Niveau, wobei man Maribel Martin (A BELL FROM HELL) als Susan hervorheben muss. Sie ist nicht nur eine tolle Schauspielerin, sondern auch eine supersüße Maus.

Leider kann auch sie nicht verhindern, dass sich nach etwa einer halben Stunde gepflegte Langeweile einstellt, weil Aranda es versäumt, die Geschichte auf den Punkt zu bringen. Erst im Schlussdrittel, als Mircalla in einer Szene - Stichwort: Taucherin im Sand -, bei der ich immer noch nicht sicher bin, ob ich sie nun beklatschen oder belächeln soll - ihre Legendenwelt verlässt und in die Realität eintritt, nimmt der Film erstmals richtig Fahrt auf. Dann wird das Geschehen irrationaler, blutiger und endlich so mitreißend, dass das überraschende kompromisslose Ende viel zu schnell kommt.

Wir hätten den blutbespritzten Bräuten dann gerne noch etwas länger zugeschaut, wie sie der bösen Männerwelt mit Klinge und Schrotflinte heimleuchten oder wollüstig um die Wette stöhnen wie die Sukkubi nachts um halb eins. Am Ende kann man Aranda eigentlich nur vorwerfen, dass er die schlaue Geschichte, die im Übrigen eine geschickte Variation von Le Fanus klassischem Schauerroman Carmilla darstellt, zu lange mit angezogener Handbremse erzählt.

The Blood Spattered Bride Bild 1
The Blood Spattered Bride Bild 2
The Blood Spattered Bride Bild 3
The Blood Spattered Bride Bild 4
FAZIT:

Auch wenn die grob auf Le Fanus Carmilla basierende BLOOD SPATTERED BRIDE aufgrund einiger Längen Federn lassen muss, haben wir es hier immer noch mit einem guten Film zu tun, der nicht nur atmosphärisch und intelligent ist, sondern auch mit einem äußerst radikalen Ende aufwartet.

WERTUNG: 7 von 10 im Sand begrabene Taucherinnen
TEXT © Christian Ade
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Dein Kommentar >>
Marcel | 18.06.2011 18:41
Großartiger fotografierter, erstaunlich vielschichtiger Film, der sowohl als stilvoller Horrorfilm als auch als psychologische Studie funktioniert. Dabei spielt er auch noch sehr oft mit der Erwartungshaltung des Zuschauers, erfüllt seine Vorstellung von einem Lesbenexploiter und widerlegt sie zugleich, weil jedes bekannte Detail dann wiederum zweideutig in einen anderen Kontext gestellt wird. Und - langweilig fand ich ihn zu keiner Sekunde. 9 von 10 Taubenkäfigen mit eingeschlossenen Frauen.
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