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Vampire Diary

Vampire Diary

HORROR: GB, 2007
Regie: Mark James, Phil O´Shea
Darsteller: Anna Walton, Morven Macbeth, Jamie Thomas King, Kate Sissons

STORY:

Holly dreht mit ihrer Handcam eine Dokumentation über Vampire in der Goth-Szene. Dazu hängt sie sich an eine Clique, deren Vampirismus allerdings nur Image ist und sich auf ein paar Tropfen Blut beschränkt, die von der Haut eines Kollegen geleckt werden. Doch im Dunstkreis dieser Gruppe trifft Holly die schöne wie geheimnisvolle Vicky. Die Frauen werden ein Paar. Kurz darauf - nach Auftauchen der ersten blutleeren Leichen - gesteht Vicky der Freundin, dass sie ein echter Vampir ist. Und Holly hält der Geliebten trotzdem die Treue; auch als deren Blutdurst langsam, aber sicher zum Blutrausch wird…

KRITIK:

Es gibt ihn also doch noch. Den lesbischen Vampirfilm. Im neuen Jahrtausend. Und dabei hat man(n) sich schon zähneknirschend damit abgefunden, dass dieses erotisch - obskure Subgenre -jetzt wo der gute Jean Rollin im wohlverdienten Ruhestand weilt - für immer in seiner Krypta verschwunden ist.

Doch dann steht plötzlich dieser feine britische Independent-Film in den Regalen und die Welt ist wieder eine bessere geworden. James und O´Shea lassen den Film zwar beinahe Rollin-typisch an den Gestaden eines einsamen Strandes enden, aber damit hat es sich auch schon mit den Reminiszenzen zu den typischen Lesbian Vampire Movies der wilden Siebziger.

Im LVM anno 2007 sind die verfallenen Burgen und verwitterten Friedhöfe Goth-Discotheken gewichen. Die Kameraperspektive ist nun ein Videotagebuch. Handkameraoptik also - aber bevor sich Verächter dieser Technik angesichts befürchteter verwackelter, hektischer Bilder mit kaltem Grausen abwenden, sei erwähnt, dass der Film gut anschaubar ist. Die Kamerahand in VAMPIRE DIARY ist eher ruhig und die Bilder zwar etwas körnig, aber ansonsten sauber.

Es hat sich also einiges geändert im Subgenre, aber wenn man sich Hauptdarstellerin Anna Walton so anschaut, weiß man, dass die Bluttrinkerinnen im lesbischen Vampirfilm anmutig wie eh und je sind. Und dass sie fortschrittlicher geworden sind und zur Jagd eine Bolzenschusspistole mitnehmen…

Der Film an sich ist eine überzeugende Sache. Die Schauspieler sind allesamt auf der Höhe und lassen ebenso wenig wie die Qualität der Synchronisation darauf schließen, dass VAMPIRE DIARY lediglich eine Independentproduktion sind. Die handwerkliche Seite ist recht professionell, was man auch von Inszenierung und Schnitt behaupten kann.

Im übrigen lässt die Handkameraoptik das blutige und erotische Geschehen ziemlich authentisch wirken. Leider kann der Film nicht durchgehend das hohe Niveau seiner ersten beiden Drittel halten, aber das Ende wiederum ist schön makaber geworden.

Vampire Diary Bild 1
Vampire Diary Bild 2
Vampire Diary Bild 3
FAZIT:

VAMPIRE DIARY ist gewiss kein Meisterwerk, aber ein absolut sehenswerter und nicht unorigineller Beitrag zum Beißergenre geworden. Der lesbische Vampir hat den Sprung in die Moderne geschafft. Mehr davon!

WERTUNG: 7 von 10 Bolzen im Genick
TEXT © Christian Ade
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