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OT: Capricorn One
ACTION-THRILLER: USA, 1978
Regie: Peter Hyams
Darsteller: James Brolin, Elliot Gould, Hal Halbrook, Sam Waterston

STORY:p> Amerika schaut gebannt auf die Rakete Capricorn One, die gleich ins All starten wird. Ihrer Besatzung - drei amerikanischen Astronauten - soll es vergönnt sein, die ersten Menschenschritte auf dem Mars zu tun. Doch kurz vor dem Start werden Commander Brubaker und seine beiden Kollegen heimlich aus der Kapsel geholt und in eine geheime Militärbasis irgendwo im Nirgendwo der Wüste gebracht. Kurz darauf bricht die Capricorn One ohne die Crew zum Mars auf.
Die Öffentlichkeit bleibt jedoch im Glauben, dass die Rakete bemannt ins All gestartet ist, während die drei Astronauten dazu genötigt werden, der Welt die Marslandung in einer kleinen, irdischen Filmkulisse lediglich vorzuspielen. Als die Capricorn One bei ihrer Rückkehr vor den Augen der Welt in der Erdatmosphäre verglüht, dämmert den drei Astronauten, dass die hochrangigen und skrupellosen Regisseure des UNTERNEHMEN CAPRICORN sie nun unmöglich am Leben lassen können. Denn klar ist: Wird einer der Astronauten je wieder lebend gesehen, ist die Billionen-Dollar-Lüge der Regierung aufgeflogen. Keine Frage, dass die Mächtigen dies um jeden Preis und mit allen Mitteln verhindern wollen ...

KRITIK:

Die Amerikaner haben nie einen Fuß auf den Mond gesetzt! Die bemannte Mondlandung von 1969 und die ihr nachfolgenden Missionen waren genial- monströse Fakes; gedreht in der "Area 51", einem geheimen, auf einer Militärbasis versteckten Filmstudio.

Alles war - Ich zitiere an dieser Stelle den Titel eines Buches von Bill Kaysing - "America's Thirty Billion Dollar Swindle"... Das behaupten jedenfalls Verschwörungstheoretiker vom Schlag des oben genannten Autors. Mit dem Halbwissen von Gerda Keineastrophysikerin und Otto Nichtraumfahrer hören sich manche von Kaysings Argumenten sogar recht stichhaltig an. Und ist es nicht so, dass Volksverarschung ohnehin zum täglichen Brot einer Regierung gehört? Nun ja, offenbar hat sich die Beweisführung der Argwöhnischen längst als falsch und nicht haltbar erwiesen.

Die Schattenwürfe der Astronauten auf dem Mond waren physikalisch korrekt und die Fahne hat wohl doch nicht in der windstillen Atmosphäre geweht. Aber vergessen wir dies einmal für knapp zwei Stunden und stürzen uns jauchzend mitten hinein in die wildesten Verschwörungsphantasien. Verdammt, ist die Vorstellung, dass damals tatsächlich geblufft wurde, nicht fast noch spannender und ungeheuerlicher als die Fakten? Und was wäre, wenn die mächtigen Männer Amerikas zum Schutze ihrer großen, die russische Konkurrenz einschüchternden Lüge tatsächlich über Leichen gegangen wären? Ist das nicht Stoff, aus dem Spannungskino gemacht wird?

Und es gibt einen Film, Freunde. UNTERNEHMEN CAPRICORN heißt er und Peter (OUTLAND, DAS RELIKT) Hyams hat ihn Ende der Siebziger gedreht. Es geht nicht um die Mondlandung. Die war zum Zeitpunkt der Filmhandlung auch schon gestern gewesen und die Amerikaner bereits einen Schritt weiter. Mit dem UNTERNEHMEN CAPRICORN sind sie nämlich im Begriff den Mars zu erobern.

Oder richtiger: Sie möchten der Öffentlichkeit vorgaukeln, dass sie es tun. Doch im Prinzip hat Peter Hyams in seinem Drehbuch die Verschwörungstheorien zur ersten Mondlandung aufgegriffen und zu einem Actionthriller verarbeitet.

Doch das UNTERNEHMEN CAPRICORN ist nicht nur Actionthriller, sondern auch Science Fiction, Paranoia, Conspiracy und Manhunt. All in one.

Die Science Fiction-Passage ist zwar die schmalste im Plot, bringt aber eine der denkwürdigsten Szenen des Films hervor. Grandios wie die Astronauten scheinbar den großen Schritt auf den Mars tun, während Mr. President salbungsvoll-patriotisch kommentiert. Grandios die Montage, als die Kamera von den heroischen ersten "Bildern" vom Menschen auf dem Gänsefüßchen oben - Mars - Gänsefüßchen unten, fortschwenkt und eine Studiokulisse offenbart, während unsere Chargen wider Willen unter ihren schweren Sauerstoffhelmen immer noch den Worten (an die Nation) ihres Präsidenten lauschen (müssen).

Den Löwenteil der Handlung teilen sich aber zwei andere Genres. Als James (WESTWORLD) Brolin und seinen beiden todgeweihten Kollegen die Flucht in die Wüste gelingt, gesellt sich zum beunruhigenden Paranoia-Thriller ein fiebriges Menschenjagdszenario. Parallel laufen nun die Stränge Überlebenskampf in der Wüste und journalistische Enthüllungsarbeit mit dem immer coolen Elliot (Trapper John aus M.A.S.H.) Gould und beide bieten sie lange Zeit Spannung, Beklemmung und Action satt. Die Wüste in diesem Film ist aber auch definitiv kein Ponyhof.

Ihre Sonne brennt die Haut vom Gesicht und Wasser gibt es keins. Dafür Skorpione, Klapperschlangen und ... Kampfhubschrauber. Im subtileren, aber nicht weniger beunruhigenden Regierungsverschwörungsteil bekommt Elliot Gould als investigativer Reporter die Kaltblütigkeit des NASA-Satans Hal (THE FOG) Halbrook zu schmecken.

Weit über eine Filmstunde lang läuft das UNTERNEHMEN CAPRICORN wie geschmiert; die reibungslos funktionierende Verschwörungsmaschinerie. Doch zum Finale scheint Hyams Angst vor der eigenen Courage zu bekommen und macht viel zu viele Zugeständnisse an das Kummer nicht gewöhnte Mainstream-Publikum.

Dann lässt das UNTERNEHMEN CAPRICORN beim Zuschauer einige Ungereimtheiten zurück und es muss sich (zumindest in der offiziellen Kinoversion) unangenehme Fragen gefallen lassen. Wie: Warum schaffen die Dunkelmänner der Regierung es problemlos und mit erschreckender Gründlichkeit einen unbedeutenden Nebendarsteller für immer aus dem Verkehr zu ziehen, während sie den ihrer Sache viel gefährlicheren Reporter - von einigen halbherzigen Attentaten abgesehen - vergleichsweise frei gewähren lassen?

Warum werden die flüchtenden Astronauten nur von zwei läppischen Kampfhubschraubern verfolgt und nicht von Spezialeinheiten des Militärs oder des Geheimdienstes? Und warum entpuppt sich später eine alte, klapprige Propellermaschine den vorgenannten Kampfhubschraubern in der Luftschlacht als ebenbürtig? Und wie zum Teufel gelingt es einem Menschlein sich mit bloßen Fingern an den Flügeln eines Flugzeugs festzuhalten und auch dann nicht runterzufallen, wenn das Flugzeug in der Luft waghalsige Doppel-Loopings und Sturzflüge vollführt? Obwohl ich beim letzten Sommerfest unseres örtlichen Rodeo-Vereins ganz genau gesehen habe, dass sich selbst ein gestandener Cowboy keine Minute lang auf dem mechanischen Bullen halten konnte; und dass obwohl er nicht mit Fallwinden zu kämpfen hatte?

Diese Ungereimtheiten sind ärgerlich und kosten dem Film auch einige Federn, aber nichtsdestotrotz ist UNTERNEHMEN CAPRICORN eine äußerst sehenswerte Angelegenheit; zumal sich manche davon erübrigen, wenn man das Kinoende durch das auf youtube kursierende Alternativende ersetzt. Hyams hat sich für seinen konspirativen Actionthriller ein hochinteressantes Thema ausgesucht und lange Zeit setzt er die Verschwörungstheorie auch einwandfrei in die filmische Praxis um.

Und man kann dem UNTERNEHMEN CAPRICORN zwar ein paar Unglaubwürdigkeiten vorwerfen, aber eines ganz sicher nicht: Mangelnde Spannung. Ganz im Gegenteil! Der Film ist äußerst kurzweilig; manchmal richtig fies und bis zum Abspann mörderisch spannend.

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FAZIT:

In den späten Siebzigern nahm Peter Hyams die Verschwörungstheorien zur ersten Mondladung (deren tatsächliches Stattfinden von misstrauischen Geistern noch heute angezweifelt wird) als Grundlage für einen packenden Actionthriller mit hochkarätiger Besetzung. Paranoide Spannung und eine fiese Menschenjagd sind das Salz in der Suppe des UNTERNEHMEN CAPRICORN, das gegen Ende leider einige Ungereimtheiten und Mainstream-Zugeständnisse zurücklässt, aber ansonsten eine sichere Bank für Thrillerfans und Verschwörungstheoretiker ist.

WERTUNG: 8 von 10 Leckerbissen Klapperschlange (roh)
TEXT © Christian Ade
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Marcel | 04.07.2011 23:23
Wir wissen ja alle, dass die Mondlandung kein Fake war. Schließlich wollten die Amis ja dieses Transformersdingsda.
>> antworten
Klugscheisser | 02.07.2011 18:07
O.J. Simpson spielt auch mit! ...nich das das wichtig wäre, wollts nur mal sagen :)

Ein wirklich spannender Film! 8 von 10 sind durchaus gerechtfertigt.
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