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Pelts

Pelts

HORROR: USA, 2006
Regie: Dario Argento
Darsteller: Link Baker, Ellen Ewusie, Meat Loaf, John Saxon

STORY:

Jake Feldmann (Meat Loaf) ist ein erfolgloser Hersteller von Pelzmänteln und ein wahres Ekelpaket, der seinen Frust an seinen vietnamesischen Angestellten auslässt und in einem Strip-Schuppen abreagiert. Dort hat es ihn insbesondere die sexy schwarze Shana (Ellen Ewusie) angetan. Doch die würde den unsympathischen Fettwanst wahrscheinlich selbst dann nicht an sich heranlassen, wenn sie keine Lesbe wäre ...
Glücklicherweise scheint die bitter nötige Rettung nahe. Denn Jeb Jameson (John Saxon), einer von Jakes Fell-Lieferanten, hat zusammen mit seinem Gehilfen eine Gruppe von Waschbären erlegt, deren außergewöhnlich schöne Felle er nun Jake zum Verkauf anbietet. Als der in der Hütte der beiden Wilderer erscheint, um sich deren Beute anzusehen, findet er dort neben den wie versprochen ungewöhnlich schönen Fellen auch die grausig zugerichteten Leichen von Jeb und seinen Kollegen vor. Anscheinend lastet auf diesen Fellen ein Fluch, der alle, die mit ihnen zu tun haben, zum (Selbst-)Mord treibt ...

KRITIK:

Der aus dem Jahre 2006 stammende PELTS war nach JENIFER bereits der zweite Beitrag von Dario Argento zur amerikanischen TV-Serie MASTERS OF HORROR. Und so handelt es sich auch bei diesem Filmchen um einen einstündigen Low Budget Streifen, der nicht unbedingt dazu angetan ist übermäßige Erwartungen zu wecken. Doch während der rein thematisch etwas anspruchsvollere JENIFER nicht nur optisch durchgehend reichlich billig wirkte, ist PELTS von vornherein als ein anspruchsloses Exploitation-Flick konzipiert, aber dafür dann wenigstens von der Umsetzung her durchaus gelungen.

Schon die Eröffnungscredits im Comic-Stil lassen erahnen, dass einen hier die nächste Stunde über keine tiefschürfende Zivilisationskritik erwartet. Denn, auch wenn sich der durchaus politisch korrekte, dabei jedoch zugleich absolut hanebüchene Plot durchaus so lesen ließe, so ist doch zu jeder Zeit klar, dass hier alle Beteiligten einfach Spaß daran hatten, hier einfach mal so richtig ungehemmt die Sau rauszulassen.

Und rein explotationmäßig geht PELTS auch gleich von null auf hundert: Da gibt es einen Strip-Schuppen mit viel nackten Titten und einer versuchten Vergewaltigung und bald darauf setzen dann auch schon die ersten Gore-Attacken ein. - In Verbindung mit den ebenso klischeehaften, wie grandios gespielten und absolut überzeichneten Hauptdarstellern ergibt das ein Setting, das mich in seinen besten Momenten gar ein wenig an Robert Rodriguez´ PLANET TERROR erinnert hat.

Die Tatsache, dass mit dieser Produktion offensichtlich von vornherein kein Massenpublikum angesprochen werden sollte, kommt der Sache dabei durchaus zu Gute. So gibt es in PELTS nicht nur wesentlich mehr nacktes Fleisch und leckende Lesben, sondern eben auch Gore-Einlagen, die so ziemlich das Derbste darstellen dürften, was Meister Argento bisher auf die Leinwand gezaubert hat.

Dabei macht der Fakt, dass hier im Gegensatz zu Rodriguez´ PLANET TERROR oder Argentos MOTHER OF TEARS bei aller surrealen Überzeichnung letztendlich doch eher "realistische", als offensichtlich phantastische Ereignisse dargestellt werden, die gezeigten Vorgänge wahrlich nicht appetitlicher.

Und spätestens wenn Argento im absolut blutrünstigen Finale dieses bereits zuvor ebenso blutrünstigen wie sinnfreien Filmchens auch noch ein besonders blutrünstiges Zitat aus seinem Meisterwerk TENEBRAE einbaut, ist eindeutig klar, dass es wesentlich unangenehmere Arten gibt seine Zeit zu verschwenden, als Streifen wie diesen zu schauen.

Pelts Bild 1
Pelts Bild 2
Pelts Bild 3
Pelts Bild 4
Pelts Bild 5
FAZIT:

Neben all den missglückten Versuchen, die Dario Argento in der vergangenen Dekade unternommen hat, um sich selbst neu zu erfinden bzw. sich in Ermangelung frischer Ideen auf pseudo-ironische Weise (unfreiwillig) selbst zu demontieren, nimmt sich PELTS erstaunlich leicht und frisch aus. Hier hat der ehemalige Meister weiser Weise gleich zu Beginn auf jede Art von Anspruch verzichtet und sich dafür einfach eine Stunde lang mit einer Gruppe von teilweise Bereits alten Freunden mal wieder so richtig ungeniert ausgetobt. Herausgekommen ist dabei ganz sicherlich kein Klassiker für die Filmgeschichte, sondern ein ebenso blöder, wie unterhaltsames Filmchen für den kleinen Exploitation-Hunger zwischendurch.

WERTUNG: 6 von 10 verwunschene Waschbärfelle
TEXT © Gregor Torinus
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