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Inferno

Inferno

HORROR: I, 1980
Regie: Dario Argento
Darsteller: Leigh McCloskey, Daria Nicolodi, Irene Miracle

STORY:

Jeder, der im alten Buch über die Drei Mütter liest und deren dunklem Geheimnis auf die Spur kommt, ist dem Tode geweiht. Auf jene Unglücklichen macht eine unheimliche Macht in Gestalt gesichtsloser Killer oder dämonischer Ratten Jagd. Der Student Mark, dessen Freundin ihre Neugierde bereits mit dem Leben bezahlen musste, will die Hintergründe des Mordes aufklären und gerät damit selbst ins Visier des Bösen…

KRITIK:

Schon ab der ersten Einstellung kreiert Dario Argento im zweiten seiner drei "Mütter"-Filme - der erste ist SUSPIRIA, der dritte MOTHER OF TEARS - eine bedrohliche Atmosphäre und nimmt den Zuschauer sofort in einem surrealen Alptraum gefangen.

Die vom großen Mario Bava mitgestaltete Unterwassersequenz am Anfang des Films ist für die Ewigkeit und zählt sicherlich zu den Creme de la Creme - Erlebnissen im Horrorfilm überhaupt. Auch in der Folgezeit sitzt jede einzelne Einstellung und INFERNO bringt eine solche Vielzahl an denkwürdigen Szenen hervor, dass diese für ein Dutzend Genreklassiker reichen würden.

Und dafür bedarf es keiner großen Worte. Der Film ist relativ dialogarm. Hier sprechen viel mehr die Bilder - es ist eine gespenstische, surreale Sprache - und der grandiose Score von Keith Emerson, der sie kongenial untermalt. Ein anderer Schlüssel zum Erfolg ist - wie schon bei SUSPIRIA - der virtuose Einsatz von unnatürlichen Farben, was dem Ganzen einen surrealen Touch verleiht und dafür sorgt, dass sich der Zuschauer permanent in einem (bösen) Traum wähnt.

Der Film braucht keine große Anlaufzeit. Das Böse ist allgegenwärtig und zu keiner Zeit darf sich ein Protagonist in diesem INFERNO seines Lebens sicher sein.

Dass die Handlung dabei eher minimalistisch angelegt ist und nur einen dünnen, roten Faden zwischen den einzelnen Episoden des Grauens spinnt, stört nicht weiter, sondern unterstreicht nur die (alp-)traumhafte Anlage der Story. Für Spannung sorgt das Visuelle, das Akkustische und die Stimmungen, die dadurch transportiert werden. Dies im Verbund macht INFERNO nicht nur zu einem außergewöhnlichen Filmerlebnis, sondern zu einem Meisterwerk. Und dabei schafft Argento das Unmögliche: Mit INFERNO toppt er sogar seinen Geniestreich SUSPIRIA.

Dass ein Film von solcher Qualität im deutschsprachigen Raum nur als minderwertiges Bootleg erhältlich ist, ist ein Armutszeugnis. Fans sollten daher zur US-DVD von Blue Underground greifen. Auf dieser hat Bild und Ton eine Güte, die der Klasse von INFERNO endlich gerecht wird.

Inferno Bild 1
Inferno Bild 2
Inferno Bild 3
Inferno Bild 4
FAZIT:

Höllische Häuser, dämonische Alchemisten, Mörderratten und die Mater Tenebrarum - ein 106 Minuten langer beklemmender und zugleich wunderschöner Alptraum. Nach SUSPIRIA ist auch der zweite Teil der "Drei Mütter"-Trilogie perfekter, virtuoser Horror.

WERTUNG: 10 von 10 verbotenen Büchern
TEXT © Christian Ade
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tim | 29.01.2023 20:56
Rose (Irene Miracle) war ein süßes Mäuschen.
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