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GOOD MOVIES FOR BAD PEOPLE
Ken Park

Ken Park

DRAMA: USA, 2002
Regie: Larry Clark, Edward Lachman
Darsteller: Adam Chubbuck, Seth Gray

STORY:

Vom Leben und Leiden frustrierter amerikanischer Vorstadt-Kids und ihren Familien.

KRITIK:

Wenn die Kamera eines amerikanischen Films langsam durch die Straßen von scheinbar idyllischen weißen Vorstädten fährt, dann weiß der geübte Kinogänger, dass es dann noch ziemlich dick kommen wird. Hinter den aufgeräumten Fassaden der unauffälligen Einfamilienhäuser tun sich bekanntlich Abgründe auf, in denen Wahnsinn, kranke Religiösität, Inzest, Gewalt und Mord fröhliche Urständ feiern.

So weit, so klischeehaft. Doch Regisseur Larry Clark (KIDS, BULLY) muss man einen gewissen Grad an Authentizität zubilligen. Als ehemaliger Kleinkrimineller, der es zum Fotographen und filmischen Chronisten amerikanischer Vorstadt-Jugend gebracht hat, scheint der guten Mann zu wissen, was er da filmt.

Und das macht er mit einigen Mut zum Tabubruch: Die vielen Sexszenen sind tatsächlich bemerkenswert freizügig ausgefallen. Beinahe-Pornographische Details inkludiert.

Natürlich darf die Frage gestellt werden, in wieweit das Gezeigte der gesellschaftlichen Realität entspricht.

Ob beispielsweise Flotte Dreier tatsächlich zum sexuellen Standard-Reportoir amerikanischer Kids gehören, wage ich zu bezweifeln. Ich tippe eher auf die feuchten Fantasien des Drehbuch-Autors. Anyway, Voyeure kommen jedenfalls voll auf ihre Kosten :-)

Dennoch kann man diesem Film eine sozialkritische Haltung, "Attitude", wie der Amerikaner sagt, nicht absprechen. Doch leider fehlt "Ken Park" das, was einen richtig guten Film erst ausmacht: Emotionale Tiefe. Trotz guter Darsteller (u.a Amanda Plummer, als "Honeybunny" in Pulp Fiction unvergessen) bleiben die Charaktere seltsam flach, der Funke will nicht so recht überspringen. Schade.

Mehr Grund zur Freude bietet die vorliegende DVD aus der jetzt schon renommierten Reihe "Kino Kontrovers". Wie schon bei Die 120 Tage von Sodom gibt's ein 24-seitiges, hoch informatives Booklet und jede Menge Bonusmaterial. Erfreulich zu sehen, dass das Medium DVD endlich als Kulturgut begriffen und entsprechend würdig behandelt wird.

FAZIT:

Ein Familienfilm der etwas anderen Art, wenn man so will, die kleine dreckige Underground- Variante von "American Beauty".

WERTUNG: 6 von 10 flotte Dreier
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