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GOOD MOVIES FOR BAD PEOPLE
Paperhouse

Paperhouse

DRAMA/THRILLER: GB, 1988
Regie: Bernard Rose
Darsteller: Charlotte Burke, Elliott Spiers, Glenne Headly

STORY:

Kurz nachdem Anna die Zeichnung eines Hauses erstellt hat, überkommt sie ein plötzlicher Ohnmachtsanfall der sie in die Welt ihrer Zeichnung führt. Zurück in der realen Welt ergänzt Anna die Zeichnung um ein Gesicht, welches sich hinter einem Fenster verbirgt. Als sie wieder in ihre Traumwelt gelangt, begegnet sie dort tatsächlichen einem schwer krankem Jungen der sich als Marc vorstellt. Während Anna immer öfter in die Traumwelt abgleitet, verschlechtert sich ihr Gesundheitszustand dramatisch und das Aufwachen wird von mal zu mal schwieriger. Die Sache gerät langsam außer Kontrolle, während sich die Hinweise verdichten, dass es Marc auch in der realen Welt zu geben scheint. Indes entwickeln die Ergänzung in Annas Bild ein gefährliches Eigenleben...

KRITIK:

Was anfangs wie ein Kinderfilm anmutet, entwickelt sich schnell zu einem Trip in die dunklen Abgründe und Ängste einer Kinderseele. Oder etwa doch nicht?

Die Ausgangssituation ist recht interessant: Ein kleines Mädchen schafft sich seine eigene Alptraumwelt, indem es ein Bild malt. Das Bild ist ursprünglich weder düster noch alptraumhaft, erst in ihren Träumen offenbaren sich die Abgründe und unterdrückte Ängste kommen ans Licht. Leider erfährt man als Zuseher nicht wirklich, woher diese Ängste stammen und weshalb sich die Dinge immer anders entwickeln als Anna es sich vorgestellt hat: Ein Twist den man bereits aus anderen Filmen kennt.

Das Frühwerk von Bernard Rose (u.a. Candymans Fluch) genügt sich mit diesem Plot jedoch nicht, stattdessen driftet das Werk auch noch in Richtung Mystery, indem in den Raum gestellt wird, dass Marc mehr als nur eine Traumfigur darstellt. Über ihre Ärztin erfährt Anna von einem Jungen der frappierende Ähnlichkeit mit dem Freund aus ihren Träumen aufzuweißen scheint. Anna weiß Dinge über ihn, die sie nicht wissen kann, da sie ihn nie zuvor begegnete.

Gewürzt wird das ganze mit einer gehörigen Portion Emotion, geht es doch um die Freundschaft zweier Kinder und die schwierige Thematik des Abschieds von geliebten Menschen wird aus der Sicht von Kindern behandelt.

Der Film lebt vor allem von der düsteren Atmosphäre, die in Annas Alptraumwelt herrscht, dem surreal anmutenden Haus, das wirklich aus einem Alptraum entsprungen zu sein scheint. Der Score von Hans Zimmer tut sein übriges. Auch die Charaktere, vor allem Anna, bleiben in Erinnerung, da Anna über Ecken und Kanten verfügt, es ist interessant einmal ein nicht ganz so braves Kind als Hauptfigur zu haben.

Obwohl der Film eine ruhige Grundstimmung verbreitet und Spezialeffekte spärlich gestreut sind (die wenigen sind dann auch ziemlich schlecht), gelingt es Rose Spannung aufzubauen (nicht zuletzt Dank der surrealen Schauplätze), und zwar ohne viel Blut zu verspritzen.

Gegen Schluss gehen die Emotionen mit dem Film durch, das Ende scheint nicht ganz zu dem düsteren Werk zu passen, mehr wird an dieser Stelle nicht verraten.

Paperhouse Bild 1
Paperhouse Bild 2
Paperhouse Bild 3
Paperhouse Bild 4
Paperhouse Bild 5
FAZIT:

Durchaus interessanter, wenn auch nicht ganz logischer, dafür jedoch emotionaler Phantasie/Drama/Horrorfilm, der eher Freunde ruhigerer Filme abseits des Mainstreams ansprechen wird.

WERTUNG: 7 von 10 Hubschraubern
TEXT © Gerti
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Erich | 10.08.2011 20:49
Ich habe keine Angst. Behaupte ich mal.
Doch dieser Film hat mich sehr sehr hart erwischt.
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