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Die Legende - Der Kampf um Citizen Kane

Die Legende - Der Kampf um Citizen Kane

OT: RKO 281
BIOGRAPHIE: USA, 1999
Regie: Benjamin Ross
Darsteller: Liev Schreiber, James Cromwell, Melanie Griffith, John Malkovich, Brenda Blethyn

STORY:

Orson Welles ist zwar erst 24 Jahre jung, wird aber schon als der große Wunderknabe Hollywoods gefeiert. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen an Welles erster Hollywoodproduktion. Und Welles hat sich viel vorgenommen: Er selbst will Regie, Buch und Hauptrolle übernehmen. Es gibt nur ein Problem: Ihm fehlt es an einer Geschichte. Das ändert sich, als er auf einer privaten Dinnerparty mit dem Verleger William R. Hearst aneinander gerät. Gegen die Warnungen seiner Freunde und Kollegen beschließt Welles einen von Hearst inspirierten Film zu drehen: Citizen Kane. Als Hearst erfährt, wer Pate für die Figur Kanes stand, versucht er die Veröffentlichung des Films mit allen Mitteln zu verhindern…

KRITIK:

"I will use the illusions of Hollywood to show ... the truth."

Citizen Cane ist mit Sicherheit nicht der einzige Film von Orson Welles, der eine abenteuerliche Produktionsgeschichte auf weißt. Doch wohl einer der bekanntesten seiner Filme. Und nicht zuletzt durch den Rechtsstreit mit Hearst, der sich durch den Film, verständlicherweise, ein wenig auf den Schlips getreten fühlte, bietet die Entstehung Stoff genug für einen eigenen Film.

"Who the hell wants to see life? People are sick to death of life! They want make-believe, pal. Fantasy. They want Tarzan and Jane, not Tristan and Isolde.”

Das dachten sich auch die Macher von RKO 281, so der Originaltitel von "Die Legende - Der Kampf um Citizen Kane", als sie sich entschlossen eben diese Geschichte zu verfilmen. Und weil Orson Welles nicht gleich irgendjemand ist, wurde zumindest versucht, seine Person auch ein wenig heraus zu arbeiten. Zudem versucht sich RKO 281 auch als Film über das Schaffen von Filmen. Immer wieder kreisen die Mono- und Dialoge der Figuren um diese Thematik. Und es geht auch darum, was ein Film sein darf, was er sein kann und was er sein muss. Es geht um Kommerz und Leidenschaft. Um zerstörte Illusionen.

"Men like him don't bother with things like legality. They don't have to.”

Welles nimmt in diesem Diskurs den Part des jungen Heißsporns ein. Für ihn bedeutet Filmemachen mehr als nur die Schaffung eines seelenlosen Produktes, das Millionen von Menschen in die Kinos strömen lässt. Ihm gegenüber sitzen die, deren Illusionen sich schon längst in Rauch aufgelöst haben. So wie Herman Mankiewicz, einst ein gefragter Drehbuchautor, der in jungen Jahren vielleicht noch voller Tatendrang gewesen sein mag, nun jedoch seinen Frust mit Alkohol runtergekippt.

"Everything I am, everything I could be is in that picture.”

Welles wird nicht nur als Idealist dargestellt, sondern auch als Perfektionist, der für eine einzelne Szene auch gerne mal 50 Takes verwendet, das ihm zur Verfügung stehende Budget sprengt und Stab und Besetzung zum Äußersten treibt.

"What we are going to do is shoot life -- in all it's joyous complexity.”

Für einen Film mit einer knappen Laufzeit von etwa 80 Minuten, handelt RKO 281 eine Vielzahl an Themen ab. Oder formulieren wir es so: Schneidet sie zumindest an. Als Biopic ist der Film natürlich viel zu kurz geraden und auch die Entstehung von Citizen Kane selbst, also die Dreharbeiten, hätten ruhig einen größeren Raum einnehmen können. RKO 281 widmet sich lieber dem Zwist zwischen Hearst und Welles.

"All stars burn out, Orson. It's the flame that counts.”

Gleichzeitig ist RKO 281 natürlich auch immer ein Film über einen Film. Und über das Filmemachen an sich. Dadurch hat das Werk natürlich auch wieder seinen eigenen Reiz.

Kostüm und Ausstattung können sich ebenfalls sehen lassen. Und der swingende Big-Band Soundtrack führt einen wieder zurück in die Zeit der großen Hollywood-Studio Ära.

"A ‘C’ and a ’ K’ in the title. That would draw the eye.”

Für einen fürs TV-produzierten Film wartet RKO 281 mit einem außergewöhnlich namhaften Cast auf: Liev Schreiber, Melanie Griffith, John Malkovich und James Cromwell drücken sich die Klinke in die Hand. Das ist aber noch gar nichts im Vergleich zum Cast der anfangs angedacht war. RKO 281 war nämlich einmal als große Leinwandproduktion geplant. Und da fielen dann solche Namen wie Edward Norton, Marlon Brando, Dustin Hoffman und Meryl Streep.

Aber auch bei der abgespeckten Version reichte es für einen Golden Globe und ein paar Emmys. Immerhin.

Die Legende - Der Kampf um Citizen Kane Bild 1
Die Legende - Der Kampf um Citizen Kane Bild 2
Die Legende - Der Kampf um Citizen Kane Bild 3
Die Legende - Der Kampf um Citizen Kane Bild 4
Die Legende - Der Kampf um Citizen Kane Bild 5
FAZIT:

RKO 281 erzählt die Geschichte der Entstehung der 281. Produktion des Filmstudios RKO, auch bekannt unter dem Titel "Citizen Kane". Die spannende Story wurde recht kurzweilig verfilmt. Wer noch nicht viel von den Hintergründen der Entstehung zu Citizen Kane weiß, sich aber dafür erwärmen könnte, oder einfach mal einen gut gemachten Film über die Zeit der großen Hollywoodstudios (und die Abgründe hinter der Traumfabrik) ansehen möchte, ist mit dem Film sicher gut beraten. Für ein Biopic hingegen ist der Film leider viel zu kurz geraten. Und für einen Film übers Filmemachen leider zu wenig tiefgründig.
In diesem Sinne: ‘It's a, what we call a matte painting, it's a camera trick, it's nothing. Nothing but a dream.’

WERTUNG: 6 von 10 kaputten Kameras
TEXT © Gerti
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Ralph | 29.01.2011 17:10
Den wollte ich auch schon lange einmal sehen...
Gerti | 29.01.2011 18:06
Gerade auf DVD erschienen. Leider ohne Extras
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